1 | 17 Um 1900 ist Altona eine aufstrebende preußische Großstadt mit Hafenanlagen und Industrie, aber auch mit bürgerlichen Wohnvierteln und regem kulturellem Leben. Viele Häuser stammen noch aus dem 18. Jahrhundert.
2 | 17 Seit 1937 gehört Altona zu Hamburg. Sechs Jahre später werden weite Teile der Altstadt durch die Bombenangriffe der Operation Gomorrha zerstört. In ganz Hamburg fehlen nach dem Krieg mehr als 300.000 Wohnungen.
3 | 17 Der Hamburger Oberbaudirektor Werner Hebebrand (Foto) holt den international bekannten Stadtplaner Ernst May an die Elbe. Er soll Neu-Altona aufbauen, die ideale Stadt der Zukunft, hier noch im Modell abgebildet.
4 | 17 Neu-Altona ist das größte Bauprojekt der jungen Bundesrepublik. Tausende Ausgebombte und Vertriebene wohnen auch Mitte der 50er-Jahre in Altona noch in Baracken und Bunkern, in Wohnwagen und alten Omnibussen.
5 | 17 11.000 Wohnungen für 40.000 Menschen sind in Neu-Altona geplant, dazu breite Straßen und Grünanlagen. Gelb geklinkerte Hochhäuser sollen Akzente setzen, wie hier an der Kreuzung Königstraße Mörkenstraße.
6 | 17 Die Neue Große Bergstraße ist das Zentrum der Geschäfte und Büros, die Haupteinkaufsstraße des Stadttteils, den Ernst May nach dem Konzept der "Nachbarschaft" anlegt, als Kleinstadt mit Angeboten für den täglichen Bedarf der Bewohner.
7 | 17 Für alle Häuser über vier Stockwerke sind Flachdächer vorgeschrieben. Auch der gelbe Klinker, der zumeist aus Dänemark bezogen wird, ist Pflicht. Das helle Material soll den traditionellen dunklen Backstein ablösen und ein freundliches Straßenbild vermitteln.
8 | 17 Zehn Jahre nach der Grundsteinlegung des neuen Viertels werden diese Bürobauten unweit des Altonaer Bahnhofs fertiggestellt. Sie stehen quer zur Neuen Großen Bergstraße, der ersten Fußgängerzone Hamburgs. Die Planer wollen eine autogerechte Stadt: Auf der Rückseite der Hochhäuser befinden sich zahlreiche Parkplätze.
9 | 17 In Neu-Altona mischen sich Hochhäuser, Grünflächen und kleinere Wohngebäude in lockerer Bebauung. An manchen Stellen erinnern Bunker noch immer an den Krieg.
10 | 17 Wenige ältere Häuser mit zum Teil traditionsreichen Geschäften stehen noch heute in der der Großen Bergstraße. Die weiten, unbelebten Flächen sind noch immer eine Herausforderung für die Stadtplaner.
11 | 17 Der Stadtteil ist in die Jahre gekommen. Viele Gebäude sind marode, müssen aufwendig saniert werden. Aber die Akzeptanz für die Architektur der Nachkriegsmoderne ist geschwunden.
12 | 17 In den Straßen um die St.-Petri-Kirche sind die alten Wohnhäuser von Bomben und Abrissbaggern verschont geblieben. Hier hat sich das alte Altona erhalten.
14 | 17 Relikten aus der Zeit vor dem Krieg begegnet man nur noch selten zwischen Palmaille und Holstenstraße. Hier die letzten Grabsteine des Heilig-Geist-Kirchhofs, der früher zur Trinitatisgemeinde gehörte.
15 | 17 Abriss und Aufbau prägen seit Jahrzehnten das Altonaer Stadtbild. Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs entsteht in den kommenden Jahren die "Neue Mitte", eine Siedlung mit 3.500 Wohnungen sowie Schulen und Kindergärten.
Foto: http://www.luftbilder.de/, M. Friedel / FHH
16 | 17 Die Arbeiten haben längst begonnen. Im Jahr 2018 sollen die ersten 1.900 Wohnungen bezugsfertig sein.
17 | 17 Anders als die Stadtplaner der Nachkriegszeit setzen die Architekten in der "Neuen Mitte Altona" auf eine verdichtete Blockrandbebauung mit Innenhöfen, Parks und zentralen Plätzen, wie diese Modellskizze zeigt.