Zeitreise: Der Klenderhof von Sylt
Es war ein Schock für die Sylter: Ein Terroranschlag auf ihrer Insel! Vielleicht sogar ein Anschlag der "Roten Armee Fraktion", der RAF? Eine Rache für die inhaftierten Andreas Bader und Ulrike Meinhof? Viele Inselbewohner konnten es nicht fassen. Früh morgens im August 1973 wurden die Menschen in Kampen aus dem Schlaf gerissen. Sirenen heulten, die Feuerwehr raste durch das Dorf. Rasch sprach sich die Nachricht herum, der mondäne Klenderhof von Axel Springer brennt.
Die "Springer-Burg" brannte lichterloh
Hier verbrachte der Verleger vor allem seine Freizeit. Ein Hubschrauber flog ihn direkt auf das Grundstücksgelände. 13 Gästezimmer hatte das Gebäude, das die Sylter "Springer-Burg" nannten. Auch Willy Brandt und der Verleger Ernst Rowohlt waren hier schon zu Gast gewesen. Jetzt aber schlugen Flammen aus dem Reetdach, mehrere Brandsätze waren gezündet worden. Conny Hansen gehörte zu dem ersten Brandtrupp der Freiwilligen Feuerwehr aus Kampen, der den brennenden Klenderhof erreichte. Er erinnert sich, dass der Hausmeister noch mehrere Brandsätze aus dem Dach gezogen hat, nur darum konnten große Teile des Gebäudes gerettet werden.
Wut über den Anschlag
Conny Hansen war geschockt von dem Anschlag und meint heute noch, das Feuer sei eine Beleidigung für die Sylter, so etwas dürfe nicht auf ihrer Insel geschehen. Aufgeklärt wurde der Anschlag nie. Axel Springer baute den Klenderhof wieder auf, später verkaufte ihn seine Witwe. Die Zeitreise erzählt von diesem unbekannten Kapitel der Insel Sylt, als der Terror auf die Insel kam.