Panorama 3
Dienstag, 11. Juni 2024, 21:15 bis
21:45 Uhr
Donnerstag, 13. Juni 2024, 02:15 bis
02:45 Uhr
Themen der Sendung:
- Ewiger Streit um Atommülllager Asse: Anwohner fühlen sich allein gelassen
Vor ein paar Wochen ist das Atommülllager Asse 2 mal wieder in die Schlagzeilen geraten: Ein Teil des seit Jahren einsickernden Wassers landet offenbar nicht mehr im dafür vorgesehenen Auffangbecken. Es besteht die Gefahr, dass es irgendwann bis zum eingelagerten Atommüll vordringen könnte. Seit dem Ausstieg aus der Atomenergie spielt die Diskussion um die nicht gelöste Endlagerung bundesweit kaum noch eine Rolle. Doch was denken die betroffenen Menschen in der Region über den strahlenden Müll vor ihrer Haustür? Panorama 3 war in den umliegenden Dörfern unterwegs und hat mit den Menschen gesprochen: im Dorfgemeinschaftshaus, mit Lokalpolitikern, Anwohnern und Atomkraftgegnern.
- Lars Windhorsts undurchsichtiges Geschäftsmodell
In den 1990er Jahren galt er als "Wunderkind": Mit 16 Jahren gründete Lars Windhorst sein erstes Unternehmen und war der jüngste Vertreter, der Helmut Kohl mit Wirtschaftsdelegationen auf Asienreisen begleiten durfte. Doch dauerhaft erfolgreich war er nicht: Er versucht immer wieder als Investor sein Glück. Im Norden fiel er vor einigen Jahren mit Investitionen in den Betonkomplex Ihme-Zentrum und vor allem mit dem Kauf von Werften auf. Die Flensburger Schiffbau Gesellschaft (FSG) und die Nobiskrug-Werft in Rendsburg gehören heute Windhorsts Tennor-Gruppe. Doch überall dort, wo er Rettung verspricht, funktioniert nichts. Das Ihme-Zentrum ist marode, seit Jahren läuft es auf den Werften nicht mehr richtig. Löhne kamen verzögert, Lieferanten wurden offenbar nicht pünktlich bezahlt, die Belegschaft hat nur wenig zu tun. Doch selbst nach Pleiten, Schulden und einigen Klagen kann Windhorst immer wieder beim nächsten Unternehmen als Investor einsteigen. Was genau ist also Windhorsts Geschäftsmodell? Was ist das für eine Masche?
- Komplizierte Approbation - Warum ausländische Ärzte so lange auf ihre Anerkennung warten
Vor drei Jahren flieht Adil aus Syrien nach Deutschland. In Syrien hat er als Zahnarzt gearbeitet. Doch hier in Deutschland kann er nicht einfach wieder als Zahnarzt arbeiten. Er muss erst einen Antrag bei einer Anerkennungsstelle stellen. Wenn die Gleichwertigkeit des medizinischen Abschlusses festgestellt wird, kann die Approbation erteilt werden. Doch oft müssen gerade Ärzt*innen aus nicht EU-Staaten erst eine Kenntnisprüfung ablegen. Dafür einen Termin zu bekommen, ist offenbar sehr langwierig. Adil stellt im Sommer 2022 seinen Antrag auf Approbation. Seitdem wartet er. Denn erst über ein Jahr nach seinem Antrag auf Approbation habe er die Information erhalten, dass er eine Kenntnisprüfung ablegen muss. Und auf den Termin dafür wartet er noch immer. Panorama 3 hat bei allen norddeutschen Bundesländern nachgefragt, wie lange das Warten für Ärzt*innen aus sogenannten Drittstaaten dauern kann. Fast überall dauert es im Schnitt zwei Jahre. Ruth Wichmann vom Marburger Bund kritisiert schon seit langem die Wartezeiten für Ärzt*innen aus Drittstaaten. Vor allem, weil die Fristen gesetzlich geregelt seien. Und auch weil über 15.000 Mediziner*innen in Deutschland fehlen. Auch Nibras Soubh ist vor dem Krieg in Syrien geflohen. Vor sechs Jahren stellt er seinen Antrag auf Anerkennung - ebenfalls in Schleswig-Holstein. Zwei Jahre später erhält er seine Approbation. Er erzählt, dass viele kurz "vor einer depressiven Phase sind, weil sie halt nicht vorankommen. Meistens sind auch die Behörden ehrlich gesagt nicht gut erreichbar. Ich habe es oft gehört, dass sie anrufen und anrufen, keinen erreichen oder nur die Antwort bekommen: 'Ja, Sie müssen noch warten. Es wird noch geprüft.'"
- Gedanken einer … Fußballkommentatorin
Claudia Neumann war die erste Frau, die als Live-Kommentatorin bei einer Fußball-Europameisternschaft der Männer am Mikrofon saß. In den Sozialen Medien entbrannte ein Shitstorm, der bis heute nicht aufgehört hat, sobald sie den Mund aufmacht. Wie schafft sie es, mit all den Beleidigungen umzugehen? Wie blickt sie auf die Fußball-Europameisterschaft 2024: Könnte wieder ein Sommermärchen wahr werden? Ist Deutschland mittlerweile reif für eine Frau in dieser Position?
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