Panorama 3
Dienstag, 09. April 2024, 21:15 bis
21:45 Uhr
Themen der Sendung:
- Auf der Suche: Wenn Demenzkranke weglaufen
Demente Senior*innen, die aus einer Pflegeeinrichtung oder ihrer Wohnung entlaufen und nicht zurückfinden - immer wieder sind solche Suchmeldungen im Radio zu hören. Großflächige Suchen mit Polizei- und Feuerwehreinsätzen, Hubschraubern und Spürhunden, die nicht in jedem Fall erfolgreich enden. Häufig werden die Menschen erst nach einigen Tagen oder Wochen, oft auch tot, gefunden. Für die Angehörigen ist das eine extrem schwierige Situation, denn sie wollen ihre meist dementen Eltern ja auch nicht einsperren. Laut dem Pflegeschutzbund BIVA fehlt es an Geld für gut geschultes Personal und entsprechend technischer Ausrüstung in den Pflegeheimen. Im Umgang mit dementen Patient*innen müsse sich grundsätzlich etwas ändern - denn die werden in den nächsten Jahren noch mehr werden.
- Drei Monate nach dem Protest: So geht es einer Familie von Obstbauern
Den Obsthof im Alten Land vor den Toren Hamburgs betreibt Familie Benitt bereits in der fünften Generation. Noch führt Hendrik Benitt den Hof mit Hilfe seines Vaters Carsten, doch im nächsten Jahr wird auch Enkelin Luisa mit einsteigen. Sie macht das, obwohl es derzeit nicht leicht ist, als Obstbäuerin zu wirtschaften. Der Alltag von Familie Benitt ist bestimmt von Preisschwankungen. Die Frage, die Hendrik Benitt täglich umtreibt: Wieviel zahlen die Kunden für die Äpfel? „Die größte Herausforderung ist, dass ich nicht weiß, was ich unterm Strich bekomme fürs Kilo. Und das ist schon ein bisschen verrückt, weil welche Branche produziert und macht und tut und weiß aber eigentlich nicht, ob sie damit Geld verdient?“ Dazu kommen die Bürokratie, strengere Vorgaben, immer mehr Auflagen. Darum ist Hendrik Benitt im Januar auch mit seinem Trecker nach Berlin gefahren und hat gemeinsam mit tausenden Landwirten protestiert. Er wollte darauf aufmerksam machen, vor welchen Herausforderungen die Landwirtschaft heute steht. Doch was ist geblieben vom Protest? Drei Generationen erzählen.
- Russische Kriegsdienstverweigerer: Kein Asyl in Deutschland
Ein Russe flieht vor Putins Krieg nach Bayern. Trotz aller Schutzversprechen der Bundesregierung wollen ihm die Behörden kein Asyl gewähren. "Ich möchte weder töten, noch sterben", erzählt Andrej Boldenkov im Interview. Er ist einer von über viertausend Russen, die den Kriegsdienst verweigert und in Deutschland um Asyl gebeten haben. Nur gut 130 von ihnen wurde bislang Asyl gewährt. Panorama 3-Reporterin Irina Chevtaeva sprach mit Männern, die Angst haben für ihre Ansichten verhaftet oder umgebracht zu werden.
- Beobachten statt eingreifen: Gedanken einer Abschiebebegleiterin
Merle Abel ist Abschiebebeobachterin am Hamburger Flughafen. Sie ist angestellt bei der Diakonie, wird aber von der Hamburger Innenbehörde bezahlt. An durchschnittlich drei Tagen in der Woche beobachtet sie, wie Abschiebungen ablaufen und dokumentiert dies. Eingreifen kann sie nicht. Einmal im Jahr veröffentlicht sie ihren Bericht, denn die EU-Länder sind verpflichtet, ein wirksames System zur Überwachung von Rückführungen zu schaffen. Doch Abschiebebeobachter*innen wie Abel gibt es in Deutschland nur an fünf von 14 Flughäfen, von denen aus abgeschoben wird.
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