Vorbild Deutschland?
Der Strom der Flüchtlinge, die das Bürgerkriegsland Syrien verlassen wollen, reißt nicht ab. Doch die Flüchtlingslager in der Türkei, dem Libanon und Jordanien sind überfüllt. Immer mehr syrische Familien versuchen daher nach Europa zu fliehen - entweder auf dem Landweg über die Türkei, Griechenland und den Balkan - oder über das Mittelmeer.
Denn die türkisch-griechische Landgrenze ist längst mit einem Zaun gesichert. Deshalb wählen viele Flüchtlinge den gefährlichen Weg über das Mittelmeer, vom türkischen Festland zu den griechischen Inseln oder nach Italien. Immer wieder ertrinken die Menschen bei der Überfahrt - so wie kürzlich vor Sizilien - oder treiben tagelang auf dem Meer.
Friedrich rechnet sich die Zahlen schön
Doch obwohl Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) seinen hartnäckigen Widerstand gegen die Aufnahme syrischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland mittlerweile zum Teil aufgegeben hat, ist die deutsche Hilfe nur ein Tropfen auf den heißen Stein: Von geschätzt ca. sechs Millionen syrischen Kriegsflüchtlingen will Friedrich 5.000 einreisen lassen - in erster Linie Familien mit Kindern, Kinder ohne Eltern, aber auch Schutzbedürftige, die in Deutschland bereits Verwandte haben. Auf diesem legalen Wege gekommen sind bislang gerade einmal 700, die ersten nahm Friedrich vor wenigen Wochen medienwirksam am Flughafen in Hannover in Empfang.
Tatsächlich sind bereits ca. 20.000 syrische Flüchtlinge in Deutschland - fast alle von ihnen gegen den Willen der Bundesregierung. Das hindert den Minister allerdings nicht, sich permanent damit zu brüsten, wie viel Deutschland angeblich für die Flüchtlinge tue. Panorama zeichnet das Leid und den Weg der Flüchtlinge nach und wirft einen Blick auf die geheuchelte Hilfsbereitschaft der Bundesregierung.