In den Zeitungen war es nur eine Randnotiz: Am 20. Januar 2010 nahm sich ein 23-jähriger Mann namens Wadim K. in Hamburg das Leben. Er schmiss sich vor einen Zug der S-Bahn Linie 3. Das Ende einer vielleicht vermeidbaren Tragödie: Wadim war als Sechsjähriger mit seinen Eltern von Lettland nach Hamburg gekommen - als Flüchtling.
VIDEO: Selbstmord: Ein Hamburger durfte nicht Deutscher sein (7 Min)
Da der Asylantrag abgelehnt wurde, war die Familie seitdem nur geduldet. Und doch wuchs Wadim auf wie ein ganz normaler Deutscher: Er ging zur Schule, war gut integriert und hatte eine Freundin.
Dennoch veranlasste die Ausländerbehörde im Jahr 2005 seine Abschiebung in das für ihn vollkommen fremde Riga - allein, ohne seine Eltern. Jahre später zerbricht er daran. Panorama über die tragische Geschichte des Wadim K., der Carsten Rau und Hauke Wendler in einem herausragenden Dokumentarfilm nachgegangen sind.
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Informationen zur Dokumentarfilm von Carsten Rau und Hauke Wendler auf der Homepage des Films.
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Website von Prosasyl - Menschenrechtsorganisation für Flüchtlinge
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Der Panorama-Beitrag vom 10. Mai 2012 als PDF-Dokument zum Download.
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Dieses Thema im Programm:
NDR Kultur - Das Journal |
10.05.2012 | 22:30 Uhr