18 Monate nach dem Unglück von Rana Plaza
Rund eineinhalb Jahre nach dem Einsturz der Textilfabrik von Rana Plaza in Bangladesch sind zwar die ersten Entschädigungsgelder für Opfer und Hinterbliebene geflossen - allerdings ist der von der internationalen Arbeitsorganisation ILO kontrollierte Fonds nur knapp zu Hälfte gefüllt. Dies teilte die ökumenische Organisation Inkota am Donnerstag in Berlin mit. Die Ausgaben würden "bei weitem" nicht den Ansprüchen der Opfer entsprechen. Dafür benötige der Fonds ein Volumen von rund 31 Millionen Euro.
"Da nur kleine Summen an die Opfer gegangen sind, können die früheren ArbeiterInnen von Rana Plaza das Geld nicht nachhaltig verwenden, sich z.B. durch den Kauf von Land eine Ernährungsgrundlage sichern. Die Armut und die Inflation ist zu groß, als dass gespart werden kann", so Gisela Burckhardt, Referentin bei FEMNET.
Unternehmen ziehen sich aus der Verantwortung
Berndt Hinzmann von der Kampagne für Saubere Kleidung kritisierte, dass sich die deutschen Unternehmen "immer wieder" aus der Verantwortung ziehen würden. Dies sei "untragbar".
Panorama hatte im Januar 2014 darüber berichtet, dass bisher kein deutsches Unternehmen in den Entschädigungsfond eingezahlt habe. Lediglich KiK hat inzwischen eine Millionen US-Dollar in den Fonds eingezahlt.
Bei der Rana-Plaza-Tragödie kamen 1.138 Textilarbeiter ums Leben, mehr als 2.000 weitere Menschen wurden verletzt. Zahlreiche westliche Firmen hatten in dem Gebäude Kleider nähen lassen. Ermittlungen zufolge stürzte es unter dem Gewicht illegal errichteter Stockwerke und schwerer Maschinen ein.