Share Economy: Heilsversprechen mit Pferdefuß
Die Share Economy will eine bessere, eine effektivere Welt schaffen. Die immer knapper werdenden Ressourcen sollen nicht sinnlos verschwendet werden. Menschen sollen via Internet gleichermaßen Zugang zu Dingen haben, ohne sie besitzen zu müssen: Sharing is caring, lautet ein beliebter Slogan der Branche.
Doch hält die Welt des Teilens was sie verspricht? Panorama hatte über das Für und Wider berichtet. Und auch der Verbrauchertag diskutierte am 29. Juni 2015 darüber und stellte Chancen und Risiken der sogenannten Sharing Economy in den Fokus.
Sicherheit ist ein hohes Gut
Denn laut einer Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen legen Verbraucher vor allem Wert auf Datenschutz und garantierte Leistung. "Sicherheit ist für Verbraucher ein hohes Gut. Ein Mindestmaß an Verbraucherschutz muss auch in der Sharing Economy gelten", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller. Das gelte auch, wenn Privatleute zu Anbietern würden. "Die Vermittlungsplattformen sind gefragt, Qualität sicherzustellen und für Transparenz zu sorgen."
Mangelnder Arbeitsschutz
Und es gab auch kritische Stimmen: Mit Teilen habe die Sharing Economy wenig zu tun, so der Soziologen Harald Welzer. "Jede Form von Alltagshandlung wird zu Geld gemacht", warnte Welzer. Er kritisierte außerdem, dass Vermittlungsplattformen für Fahrgelegenheiten und Privatzimmer viel Geld verdienten, während es an Arbeitsschutz und Versicherungen mangele.