Stand: 21.02.2014 11:05 Uhr

EU macht Weg frei für legale Push-Backs

von Stefan Buchen

Der Innenausschuss des EU-Parlaments hat sich mit großer Mehrheit auf eine neue Verordnung über die Politik an den Seeaußengrenzen der EU geeinigt. Vordergründig untersagt der Text "Zurückweisungen" (Push-Backs) von Flüchtlingen auf hoher See. Bei genauer Betrachtung legalisiert der Entwurf jedoch eben diese Praxis, die von Menschenrechtsorganisationen angeprangert wird.

Verordnung legalisiert Push-Back-Praxis

Laut Entwurf dürfen die EU-Grenzschützer Flüchtlingsboote auf hoher See anhalten und vor dem Eintritt in die 12-Meilen-Zone eines Mitgliedstaates "warnen". Den nationalen Küstenwachen und der EU-Grenzschutzagentur Frontex soll es dann gestattet sein, ein solches Flüchtlingsboot in einen Drittstaat "zurückzugeleiten".

Griechische und europäische Frontex-Verantwortliche stehen hinter einem Grenzzaun. © dpa picture alliance Foto: Nikos Arvanitidis
Europäische Frontex-Grenzschützer begutachten die Festung Europa.

Ein noch schärferes Vorgehen sieht der Entwurf dann vor, wenn ein Flüchtlingsboot bereits in die 12-Meilen-Zone eines EU-Mitgliedstaates vorgedrungen ist. In diesem Fall dürfen die Grenzschützer die Flüchtlinge ausdrücklich zwangsweise in Richtung eines Drittstaates zurücktransportieren. Die Mitglieder des Innenausschusses votierten mit 35 zu 2 Stimmen für den Vorschlag, bei drei Enthaltungen. Der Entwurf ist mit der Kommission und dem EU-Ministerrat abgesprochen. Nun muss nur noch das EU-Parlament zustimmen.

Flüchtlingsboot kentert trotz Abschleppung

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