Bundeswehr in US-Drohnenangriffe verwickelt?
Auch nach Ende des Nato-Kampfeinsatzes in Afghanistan Ende 2014 soll die Bundeswehr laut "New York Times" in US-Drohnenangriffe gegen Terrorverdächtige verwickelt gewesen sein. Die Zeitung beruft sich auf Angaben von zwei hochrangigen westlichen Offiziellen, die mit den Operationen vertraut sind. Demnach sollen deutsche und schwedische Soldaten in der Operationszentrale des Nato-Hauptquartiers in Kabul von den Amerikanern in die Zielauswahl für die Drohnen einbezogen worden sein.
Bericht zurückgewiesen
Das Bundesverteidigungsministerium wies den Bericht zurück. Es gebe in der Operationszentrale zwar einen deutschen Verbindungsoffizier. Der habe aber nichts mit der Zielerfassung für die Drohnenangriffe zu tun, so ein Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Panorama hatte 2014 berichtet, dass die US-Basis in Ramstein eine bedeutende Rolle im weltweiten Drohnen-Krieg spielt.
Der Kampfeinsatz der Nato in Afghanistan ist seit Anfang des Jahres offiziell beendet. Er wurde von der Ausbildungsmission "Resolute Support" abgelöst. Die Bundeswehr ist daran mit rund 800 Soldaten beteiligt. Die Drohnenangriffe der Amerikaner gegen Terrorverdächtige in Afghanistan, Pakistan, im Jemen oder Somalia sind höchst umstritten, weil es sich um gezielte Tötungen ohne Gerichtsurteil handelt.
Quelle: red/dpa