Nordtour
Samstag, 04. Mai 2024, 18:00 bis
18:45 Uhr
Sonntag, 05. Mai 2024, 06:00 bis
06:45 Uhr
Das wöchentliche Magazin gibt Tipps für die Freizeitgestaltung am Wochenende, Ausflüge und Urlaube im ganzen Norden.
Die Themen im Überblick:
- Der große Fischbrötchen-Test an der Hamburger Hafenkante
- Türme, Brücken und Natur - Kellinghusen, eine Stadt die überrascht
- Ein Tag im Knast (Polizeigewahrsam)
- Der Schnitzel Ösi
- Pferdezahnärztin schreibt Kinderbuch
- Rostock-Stadtführer Juan
- Der Kiez und sein Weinberg
- Wandteppich im Landeshaus Kiel
- Webkurs-Selbstversuch
- Girls Walk
Der große Fischbrötchen-Test an der Hamburger Hafenkante
Ein Biss in ein knackiges Fischbrötchen, ein leichtes Schaukeln des Pontons und eine frische Elbbrise. Fischbrötchen und Hamburg gehören einfach zusammen. Aber wo gibt es die Besten, mit dem tollsten Hafenflair und wo die spannendste Auswahl? Die "Nordtour" nimmt drei Fischbrötchen-Imbisse unter die Lupe. Denn am 4. Mai ist Weltfischbrötchentag!
Türme, Brücken und Natur - Kellinghusen, eine Stadt die überrascht
Kellinghusen, die Stadt an der Stör, kennt man durch ihre Geschichte als Stadt der Fayencen und auch, weil sie regelmäßig im Winter und Frühjahr von Wassermassen überschwemmt wird. Sie hat noch mehr zu bieten. Zum Beispiel können Besucher sich den Schlüssel für den Luisenberger Turm bei der Stadtverwaltung abholen und den 22 Meter hohen Aussichtsturm besteigen. Von diesem hat man einen Ausblick bis Hamburg. Zusammen mit dem Rathausturm und Kirchenturm bilden die Türme die Silhouette Kellinghusens. Vielleicht nicht so spektakulär wie der Schattenriss von Lübeck, aber für die Bewohner der holsteinischen Kleinstadt ein lieb gewonnenes Heimatbild. Außerdem gibt es dort die sogenannte Rote Brücke, historische Gassen mit dem alten Rathaus und auch Naturerlebnisräume wie den Rensinger See. Der ist erst im vergangenen Jahrhundert durch den Tonabbau entstanden. Kellinghusen überrascht mit unentdeckten Perspektiven.
Ein Tag im Knast (Polizeigewahrsam)
Verbrecher nennen es "die Burg", das Polizeigewahrsam in Hannover. Inzwischen ist es 120 Jahre alt. Prominenteste Insassen waren 1924 Massenmörder Fritz Haarmann und 1972 die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof. Das Besondere: Es ist kein Museum, sondern nach wie vor Polizeigewahrsam. Damit nicht nur Straftäter die Schönheit des Gebäudes zu sehen bekommen, finden hin und wieder Führungen für Besuchergruppen statt. Sie lernen den Polizeialltag hier kennen, bekommen spannende Geschichte zu hören und natürlich die Zellen zu sehen.
Der Schnitzel Ösi
Schnitzel Ösi startet durch. Im wahrsten Sinne des Wortes, er hat einen Linienbus zum Imbiss umgebaut. Bei ihm gibt es Wiener Schnitzel, Käsespätzle, Kaiserschmarren. Den Wiener Koch Gerhard Laher hat die Liebe in den hohen Norden verschlagen. Am 1. April 2024 eröffnete er seine Hofküche im Gutshaus Neu Gaarz und serviert auch dort alpenländische Küche in historischem Ambiente. Seinen nächsten Gasthof plant er im Dörfchen Sietow. Denn er bleibt rastlos, wie er sagt. Auch wenn er jetzt statt in der trubeligen Großstadt in einem kleinen Dorf wohnt.
Pferdezahnärztin schreibt Kinderbuch
Gaby Hurink aus Laar in der Grafschaft Bentheim ist Pferdezahnärztin und brennt für ihren außergewöhnlichen Beruf. Wie wichtig die passende Zahnmedizin auch bei Pferden, Eseln und Alpakas ist, ist vielen Besitzern oft gar nicht bekannt, meint sie. Bei Pferden wachsen nämlich die Zähne ein ganzes Leben lang, anders als beim Menschen. Im Schnitt schieben sie sich rund drei Millimeter pro Jahr aus dem Kiefer, erklärt die Tiermedizinerin, die inzwischen auch anderen Tierärztinnen und Tierärzten in Kursen beibringt, wie man die Zähne der Tiere behandelt. Und sie hat ein Kinderbuch geschrieben, um über die Wichtigkeit von Zahnarztbesuchen aufzuklären, auch für Pferde.
Rostock-Stadtführer Juan
Stadtführungen sind bei vielen Touristen beliebt. Etwas ungewöhnlich ist die Stadtführung mit lateinamerikanischem Charakter vom Guide Juan de Artiagoitia in Rostock. Man muss an seinen Lippen kleben, um auch alles ordentlich mitzubekommen, zumindest, wenn er mit deutschen Gästen unterwegs ist. Wie an diesem Tag in der Kröpeliner Straße, Rostocks Shoppingmeile.
Der Kiez und sein Weinberg
Der kleine Weinberg direkt am Hafen in Hamburg mit schönstem Elbpanorama hat tatsächlich immer stetig wachsende Weinreben. Nachdem der kleine, der Stadt zugehörige Weinberg wegen Baustellenarbeiten an der U-Bahnstation Landungsbrücken brach gelegen hatte und etwas in Vergessenheit geriet, haben sich passionierte Menschen gefunden, die das Fleckchen hegen und pflegen. Sie nennen sich die Stintfang Winzer und wachen über ganze 99 Reben ehrenamtlich (denn der Weinberg wird nicht gewerblich betrieben). Sie sorgen dafür, dass hier alles wächst und gedeiht wie es soll. Da der Einsatz von Traktoren und Wassertanks auf diesem speziellen Fleckchen Erde nicht möglich ist, ist das eine Menge Arbeit.
Wandteppich im Landeshaus Kiel
In keinem anderen Gegenstand spiegelt sich die Geschichte Schleswig-Holsteins so gut wider wie in einem Stück Stoff, das im Landeshaus zu finden ist. 1950 wurde ein vom Künstler Alwin Blaue gestalteter Wandteppich in den Plenarsaal des Schleswig-Holsteinischen Landtages gehängt, direkt hinter dem Stuhl des Landtagspräsidenten. So ist der Teppich mit dem großen Landeswappen in der Mitte auf fast allen Fotos und Filmen zu sehen, die die ersten fünf Jahrzehnte Landespolitik dokumentieren. Als das Landeshaus 2001 umgebaut wurde, wurde der Wandteppich nach 14 Legislaturperioden abgehängt. In dem neuen gläsernen Sitzungssaal hatte er keinen Platz mehr. Heute hängt er im Treppenhaus des Landtages. Abgeordnete, Minister, Besucher und Mitarbeitende gehen dort an dem Wandteppich vorbei, der nun bereits seit fast 75 Jahren das Symbol einer lebendigen schleswig-holsteinischen Demokratie ist.
Webkurs-Selbstversuch
Die Handweberei Fiefschaft in Dornum gibt es schon seit 30 Jahren, seitdem entstehen dort individuelle Stoffe aus Wolle, Baumwolle, Seide und Leinen. Linda Detering hat sich mit dem Geschäft einen Traum erfüllt, denn die Textildesignerin hat das Weben beim Studium in Schottland kennen und lieben gelernt. 21 Webrahmen von klein bis riesig hat die gebürtige Emderin im Einsatz, daran webt sie nicht nur Schals und Handtücher, sondern auch die Stoffe für Röcke, Jacken und Mäntel.
Girls Walk
Für viele ist es eine große Herausforderung, neue Freundinnen in einer riesigen Großstadt finden. Mit der Idee weg vom Digitalen bilden sich immer mehr Gruppen, die Frauen dazu aufrufen, gemeinsam spazieren zu gehen. Natürlich kostenlos. Das Ziel: neue Kontakte knüpfen und sich zusammen mehr bewegen. Ein Riesenerfolg, auch in Hamburg. Die letzten Male waren bis zu 200 Frauen dabei. Aber was steckt hinter dem Phänomen? Die "Nordtour" begleitet die beiden Hamburger Projekte "Hamburg Ladies Stroll" und "Hamburg Girls Talking & Walking" bei einem Spaziergang, spricht mit den Veranstalter*innen und den Teilnehmer*innen über den Wunsch, Kontakte zu knüpfen, und fragt eine Soziologin, was sich hinter dem Trend verbirgt.
- Redaktion
- Jörg Grotegut
- Moderation
- Thilo Tautz
- Redaktion
- Joachim Grimm