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Montag, 01. November 2021, 22:15 bis
23:00 Uhr
Ganze Häuser rissen die Wassermassen fort, sie hinterließen tiefe Krater und bisher nie gekannte Verwüstungen. Viele Anwohner haben ihre Existenz verloren, andere bezahlten mit ihrem Leben. Die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat gezeigt: Die Klimakrise steht uns nicht bevor, sie ist da. Wir müssen von nun an mit ihr leben - und herausfinden, wie wir uns künftig vor den verheerenden Folgen von Starkregen schützen können.
Extremwetter-Ereignisse werden sich häufen
Auch Norddeutschland wird immer mehr von Starkregen heimgesucht. Die Wissenschaftler sind sich einig: Solche Extremwetter-Ereignisse werden sich in Zukunft häufen. Dazu gehören auch Dürreperioden. Die Folgen sind gravierend: Trockene Böden können die plötzlich niederprasselnden Regenmassen nicht mehr aufnehmen, es kommt zu Überschwemmungen.
Bauliche Klimaanpassungen für Kommunen große Herausfoderderung
Viele Kommunen Norddeutschlands wollen sich nun an das Extremwetter anpassen. Doch einfach ist das nicht. Es gibt zahllose Hürden, die die Vorhaben verzögern oder gar verhindern: Anwohner*innen, die gegen Baumaßnahmen aufbegehren, der Arten- und Naturschutz, der Denkmalschutz und die vielen Abstimmungen zwischen den zuständigen Behörden. Zudem muss häufig die Finanzierung erst geklärt werden. Klimaanpassung ist noch immer Neuland - und teuer. Vor allem kleine Kommunen können sich das kaum leisten. Und ihnen fehlt die Erfahrung mit derart komplizierten Verfahren.
Seesener Bürgermeister: "Hochwasserschutz großräumiger denken"
Erik Homann, Bürgermeister aus Seesen im Harzvorland, dessen Stadt seit Jahren von Starkregen und Hochwasser betroffen ist, fordert deshalb Unterstützung. "Wir haben den Hochwasserschutz kleinteiliger aufgestellt, als das vor dem Hintergrund des Klimawandels und der vermehrten Starkregen-Ereignisse heute erforderlich ist. Wir müssen ihn großräumiger denken, und wir müssen mehr Ressourcen in diesen Bereich bringen."
Bisher wird in Seesen der Hochwasserschutz ehrenamtlich betrieben. Auch das Bundesumweltamt fordert Veränderungen. Klimaanpassung müsse höhere Priorität bekommen und verpflichtend mitgedacht werden - per Bundesgesetz.
Alternative für Hausbesitzer: Stelzenbau
Maurice Sander und Fabienne Fiedler aus Seesen wollen darauf nicht warten und nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. Mitten im Überflutungsgebiet bauen sie ein Haus - auf Stelzen. So bleiben sie trocken und sicher, wenn die Fluten wiederkommen.
Die NDR Autor*innen begleiten Betroffene und Amtsträger aus verschiedenen Regionen Norddeutschlands bereits seit mehreren Jahren. Gibt es Fortschritte? Wo hakt es? Und welche weiteren Schritte sind nötig?
- Redaktionsleiter/in
- Kathrin Becker
- Redaktion
- Jochen Graebert
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg
- Autor/in
- Caroline Rollinger