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Frankreichs raue Küste - Im Norden der Bretagne

Donnerstag, 09. März 2023, 20:15 bis 21:00 Uhr
Sonntag, 12. März 2023, 14:30 bis 15:15 Uhr

Der raue Westen Frankreichs ist umrandet vom Meer. Die Bretagne hat mit oft stürmischem Wetter und ihrem herben Klima einen ganz eigenen Charme. Im Binnenland liegen tiefe Wälder und hügelige Heide, an den Küsten zerklüftete Steilhänge mit bizarren Felsformationen, dazwischen karibisch anmutende Strände mit weißem Sand. Kein Ort ist weiter als 80 Kilometer von der Küste entfernt. Die meisten Bretonen leben von und mit dem Meer.

Ein Wettlauf mit den Gezeiten

Die filmische Reise durch die Bretagne beginnt am Mont Saint-Michel in der Normandie und führt an der Küste entlang nach Cancale. Das Örtchen Cancale ist berühmt für seine Austern. Familie Raccine betreibt an der Promenade ein kleines Restaurant, in dem es ausschließlich Austern aus der eigenen Zucht gibt. Die Bänke, auf denen die Austern gedeihen, stehen mitten im Meer und sind nur alle 14 Tage mit dem Trecker bei Ebbe erreichbar. Jedesmal ein Wettlauf mit den Gezeiten, denn nur knapp sechs Stunden haben sie Zeit, Austern zu ernten und sich um die Zucht zu kümmern, dann setzt die Flut mit ziemlicher Strömung wieder ein. In Saint-Malo gibt es das Phänomen der Springflut, die Grande Marée, die besonders bei Sturm mit hohen Wellen den ufernahen Häusern heftig zusetzt. In der Nähe von Saint-Malo liegt das Gezeitenkraftwerk La Rance, das 1966 gebaut wurde und über 40 Jahre lang das größte Kraftwerk seiner Art war.

Kulinarische Spezialität

Die Bretagne ist berühmt für ihren Buchweizen. Früher ein Armeleutegetreide, heute dagegen eine kulinarische Spezialität des Landes, besonders in Form von Galettes. Im Mittelalterstädtchen Vitré dreht sich fast alles um den Buchweizen: Landwirt Immanuel Guardon baut ihn vor den Toren der Stadt an, der Müller Arnaud Chenard mahlt ihn in der ältesten Mühle der Gegend zu Mehl, daraus bereitet Nadine Keroudan in ihrem Foodtruck Galettes zu und bietet diese auf dem Markt an.

Von berühmten Pferden und Hunden

In Lamballe liegt ein Nationalgestüt aus napoleonischer Zeit. Hier ist die Hengststation für die berühmte Zugpferderasse der Bretagne Postier Breton. Kutscher Stephane Baillif kennt hier jedes Tier und dessen Eigenheiten, er trainiert sie und bildet sie aus. Und er geht mit ihnen zur Arbeit, mitten in Lamballe. Etwas weiter westlich liegt Brocéliande, der sagenumwobene Wald. Der Sage nach soll hier Merlin begraben sein.

Typisch bretonisch ist auch die Jagdhundrasse Epagneul Breton, die schon in frühestem Welpenalter sehr gelehrig ist. Patrick Morin züchtet die Hunde mit großem Erfolg, doch jedes Mal, wenn ein Kunde ein Tier abholt, steht der Züchter vor einer besonderen Herausforderung: Wird der Hund das neue "Herrchen" akzeptieren?

Eine kleine, aber feine Werft

In Carantec betreibt Jean-Marie Jezequel eine kleine, aber feine Werft, in der ausschließlich Holzboote gebaut werden. Schon der Urgroßvater baute hier an der Bucht von Morlaix kleine Jachten. Später übernahmen der Großvater und dann der Vater die Werft. Inzwischen ist Jean-Marie der Chef. Seit er ein kleiner Junge war, begeistert er sich für die Boote und ist sehr stolz darauf, eine der letzten Werften in Frankreich zu sein, die Holzjachten baut.

Ob an den schroffen Küsten, auf den Inseln weit im Atlantik oder in hügeliger Landschaft: Die Bretagne begeistert mit ihrer vielfältigen Schönheit.

Autor/in
Elke Bille
Kamera
Frank Bergfeld
Schnitt
Michael Schlatow
Sprecher/in
Constantin von Westphalen
Redaktion
Silvia Gutmann
Susanne Gebhardt
Produktionsleiter/in
Virginia Maassen

Im Anschluss:

Fünf Leuchttürme stehen auf Ouessant, der westlichsten Insel Frankreichs. © NDR/miramedia/Elke Bille

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