Länder - Menschen - Abenteuer
Donnerstag, 11. April 2024, 21:00 bis
21:45 Uhr
Sonntag, 14. April 2024, 13:45 bis
14:30 Uhr
Der raue Westen Frankreichs ist umrandet vom Meer. Die Bretagne hat mit oft stürmischem Wetter und ihrem herben Klima einen ganz eigenen Charme. Im Binnenland liegen tiefe Wälder und hügelige Heide, an den Küsten zerklüftete Steilhänge mit bizarren Felsformationen, dazwischen karibisch anmutende Strände mit weißem Sand. Kein Ort ist weiter als 80 Kilometer von der Küste entfernt. Die meisten Bretonen leben von und mit dem Meer.
Schwierige Artischockenernte
Die Gegend zwischen Saint-Pol-de-Léon und Roscoff ist bekannt für Gemüseanbau, vor allem Artischocken. Landwirt Alain Guiu baut das empfindliche Gemüse an. Es gedeiht zwar im rauen Klima der Bretagne, aber die Ernte ist eine Herausforderung. Zum einen muss das Wetter mitspielen, es muss trocken sein. Und die Artischocken haben unterschiedliche Reifegrade, das heißt, man muss sie nacheinander ernten, am besten per Hand.
Seeohren für Pariser Gourmetrestaurants
Etwas weiter an der Küste Richtung Westen liegt im Finistère das Örtchen Plouguerneau. Hier züchtet Sylvain Huchette mitten im Atlantik Abalonen, Seeohren, eine Schneckenart. Er ist der erste Züchter dieser Schnecken in Europa und beliefert Pariser Gourmetrestaurants.
Freiheit und Zusammenhalt auf Ouessant
Ouessant ist die westlichste Insel Frankreichs. Sie ist bekannt für ihre fünf Leuchttürme und liegt weit draußen vor dem Festland. Hier lebt Charlene Creac`h, eine junge Schäferin, die sich vor vier Jahren mit ihrer Milchschafherde selbstständig gemacht hat. Eine große Aufgabe mit Verantwortung, sagt sie. Aber sie wollte unbedingt auf Ouessant leben, denn nirgendwo gibt es für sie mehr Freiheit und Zusammenhalt als auf dieser Insel.
Besondere Instrumente in Handarbeit
Von Ouessant geht es über Crozon weiter nach Quimper. Dort baut Marin Lhopiteau ganz besondere Instrumente in Handarbeit: keltische Harfen. Wegen der Liebe zum Instrument baute er schon als Studierender Harfen und spielt das Instrument bis heute in der Band Dremmwel.
Die Tradition lebt weiter
Pont-l`Abbé südlich von Quimper ist die Hauptstadt des Bigoudenlandes. In diesem Ort waren die traditionellen Trachtenhauben der Damen besonders hoch. Früher trug man hier täglich Tracht, heutzutage nur noch zu besonderen Anlässen. Aber die Tradition der Haubenstickerei lebt weiter. Im kleinen Kreis treffen sich einmal in der Woche Stickerinnen, die nach genauer Vorlage neue Hauben kreieren. Dabei ist meist auch Michel Bolzer, der Haubenbügler. Früher war das ein Beruf, denn das Bügeln des hohen Haarschmucks ist eine Kunst.
Die Karibik Frankreichs
Zehn Seemeilen von Concarneau entfernt liegen die Glénan-Inseln, ein Archipel mit sieben Inseln. Rund anderthalb Stunden braucht man mit dem Schlauchboot in die Karibik Frankreichs. Weißer Sand, glasklares Wasser, die Glénans sind ein Paradies für Segler und Windsurfer. Elektrizität gibt es, wenn überhaupt, aus Sonnenkollektoren und das Trinkwasser kommt aus Kanistern.
Salzernte nur bei Sonnenschein
Ganz im Süden der Bretagne liegen die Salzfelder von Guérande. Da es hier oft regnet, ist die Salzernte immer eine Herausforderung. Geerntet werden kann nur bei Sonnenschein, weiß Marie Rainfray. Durch die Verdunstung des Wassers kristallisiert das Salz an der Oberfläche: Fleur de Sel wird dann mit einem Spezialköcher geerntet. Ihr ganzer Stolz: drei Riesenbehälter mit Salz, die Arbeit eines ganzen Jahres.
- Autor/in
- Elke Bille
- Kamera
- Frank Bergfeld
- Schnitt
- Michael Schlatow
- Sprecher/in
- Constantin von Westphalen
- Redaktion
- Silvia Gutmann
- Susanne Gebhardt
- Produktionsleiter/in
- Virginia Maassen