NDR Kultur - Das Journal
Montag, 24. Februar 2025, 22:50 bis
23:20 Uhr
Dienstag, 25. Februar 2025, 02:05 bis
02:45 Uhr
Missbrauch in der evangelischen Kirche - Opfer klagen an
Als Jugendliche wurde Katharina Kracht mehrere Jahre von einem evangelischen Pastor in der Gemeinde Rosengarten in Niedersachsen missbraucht. Sie traute sich damals nicht, den Täter anzuzeigen. Das konnte sie erst viele Jahre später, nach dem Tod des Pastors. Inzwischen engagiert sich Katharina Kracht in der Initiative "Vertuschung beenden" und unterstützt andere Opfer. Laut einer von der Kirche beauftragten ForuM-Studie, die vor einem Jahr veröffentlicht wurde, gab es in der evangelischen Kirche und der Diakonie tausende Fälle von Missbrauch oder sexualisierter Gewalt. Die Kirche versprach daraufhin weitere Aufklärung, Präventionsprogramme und Unterstützung für die Opfer. Doch viele von ihnen beklagen sich, dass bislang zu wenig für sie getan wurde. "NDR Kultur - Das Journal" spricht u. a. mit Katharina Kracht und mit Jens Lehmann von der evangelischen Kirche.
Das Ehepaar Saba-Nur Cheema und Meron Mendel im Porträt
Sie beide sagen, dass ihre Ehe kein "Friedensprojekt" sei, dabei ist Saba-Nur Cheema Muslima und Meron Mendel Jude. Beide haben sich über die Bildungsarbeit kennen- und lieben gelernt: Sie ist Politologin, er Historiker. Als Paar blicken sie gemeinsam auf die sich immer weiter polarisierende Welt, sprechen und schreiben darüber: über Kindererziehung und ihren Alltag genauso wie über den Nahostkonflikt und Identitätspolitik. Sie setzen sich öffentlich und auch gegen Widerstand aus ihren eigenen Communities für eine humanere Welt ein, die auf Verständnis aufbaut. Sie wollen Polarisierungen überwinden und glauben, dass Bildung dem Hass entgegenwirken kann. Wie? Indem sie auf Dialog setzen, auch eine offene Streitkultur, auf ein Zusammenfinden auch in der Differenz. Eben deshalb bekommt das Paar am 9. März die Buber-Rosenzweig-Medaille in Hamburg verliehen. NDR.de streamt die Veranstaltung live ab 11:30 Uhr auf ndr.de.
"Die Saat des heiligen Feigenbaums": Film des iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof
Er kam direkt nach der Flucht, zum letzten Festival von Cannes: aus den Reiseklamotten in den Smoking. 28 Tage unterwegs auf abenteuerlichen Wegen aus dem Iran, wo Regimekritiker Mohammad Rasoulof zuvor zu acht Jahren Haft und Peitschenhieben verurteilt wurde. Kraft und Bedeutung von Kunst zeigen sich nie stärker als in autokratischen Gesellschaften. Jetzt lebt Mohammad Rasoulof in Hamburg – und sein Film "Die Saat des heiligen Feigenbaums - Seed of the sacred fig" ist der deutsche Beitrag bei den Oscars. Das ist mehr als eine Geste der Solidarität, wie der Chef der deutschen Auswahljury Ulrich Matthes "NDR Kultur - Das Journal" erzählt.
Warum wir Tiere fotografieren? Ein Buch gibt Antworten
Was lösen Fotos von Tieren in uns aus - und warum lichten wir sie so gerne ab? Diesen Fragen geht jetzt der faszinierende Fotoband "Warum wir Tiere fotografieren" (Knesebeck Verlag) mit außergewöhnlichen und eindringlichen Bildern nach. Dabei stellt sich auch die Frage: Wie wollen wir in Zukunft mit den Tieren leben? "NDR Kultur - Das Journal" zeigt die stärksten Bilder und versucht Antworten zu geben.
Die französische Sängerin Zaho de Sagazan: Wie Gefühle zu Musik werden
Sie ist das derzeit größte Talent französischer Popmusik: Zaho de Sagazan. Ihre Vorbilder sind Jacques Brel und Kraftwerk. In Frankreich wurde sie innerhalb eines Jahres ein Superstar, sie sang vor einem Weltpublikum bei der Olympia-Abschlussfeier und performt immer noch in Clubs harten Elektro und herzreißende Chansons. Als Kind half ihr die Musik bei ihrer Hypersensibilität, die Entdeckung des Klaviers war eine Offenbarung für sie. Zaho de Sagazan will Chansons und elektronische Musik zusammenbringen, mit wenigen Worten viel erzählen. Auf ihrer Tournee kommt sie jetzt nach Norddeutschland (3.3. Hamburg).
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, sowie im Video der Sendung ist vermerkt, dass Zaho de Sagazan am 22. März ein Konzert in Hannover gibt. Das ist nicht der Fall. Leider lagen uns falsche Informationen vor. Wir danken für den Hinweis und bitten um Entschuldigung.
- Redaktionsleiter/in
- Christine Gerberding
- Produktionsleiter/in
- Ariane Dreysse
- Moderation
- Julia Westlake
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