Erinnerungen an die Anfänge
"An dem Tag, an dem ich die erste Personalversammlung machte, bin ich mit meinem Fahrer damals an die Grenze zu Polen gefahren. Wir gingen zu Fuß über die Grenze nach Polen, und als wir zurück an das Grenzhäuschen kamen, wo die Wache sitzt, hörten die Radio. Und in diesem deutsch-polnischen Niemandsland hörte ich die Stationsansage von NDR 2. Ja, das ist heute noch emotional. Der freie Rundfunk an dieser Stelle, das war emotional, sehr, sehr eindrucksvoll."
Ein Drehbericht zu fünf Zeitzeugen-Gesprächen
Prof. Jobst Plog erinnert sich sichtlich bewegt. Im Juni 2012, zwei Jahrzehnte danach, erzählt der ehemalige Intendant des NDR, wie er diesen Teil der deutschen Wiedervereinigung erlebte, an jenem 2. Januar 1992. So, als wäre es gestern gewesen.
Wir sind unterwegs, um für das NDR Fernsehen und für die Historische Kommission der ARD fünf Gespräche mit Zeitzeugen zu führen, die damals an entscheidender Stelle mitgeholfen haben, dass die Rundfunkversorgung im neuen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern öffentlich-rechtlich organisiert wird und der neue Sender Teil des NDR wird.
- Teil 1: Ein Drehbericht zu fünf Zeitzeugen-Gesprächen
- Teil 2: Nordostdeutscher oder Norddeutscher Rundfunk?
- Teil 3: Rundfunk nach Machtfragen organisieren
- Teil 4: Unmittelbar nach dem Mauerfall
- Teil 5: Der Alltag beginnt