"Journalismus macht Schule": Angebote des NDR
Medienkompetenz ist so wichtig wie Mathe oder Biologie. Um diese Aussage mit Leben zu füllen, gehen im Rahmen der Initiative "Journalismus macht Schule" seit 2019 Journalist*innen bundesweit an Schulen.
Zum diesjährigen Auftakt am 3. Mai, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, haben auch Profis des NDR mit Schüler*innen und Lehrkräften in ganz Deutschland gesprochen. Im Fokus stand dabei die Diskussion über freie und unzensierte Berichterstattung sowie die Gefahren durch Falschmeldungen und Hassbotschaften.
Diskussionen über journalistischen Arbeitsalltag
Caren Miosga, Pinar Atalay und Ingo Zamperoni (ARD-Tagesthemen), Constantin Schreiber (ARD-Tagesschau), Anja Reschke (NDR Innenpolitik, ARD-Panorama) und Georg Mascolo (Rechercheverbund SZ, WDR, NDR) kamen mit Schüler*innen ins Gespräch über Themen wie Fake News, seriöse und unseriösen Quellen, der Wichtigkeit der Pressefreiheit, Einflussnahmen auf Redaktionen oder der Bedeutung der sozialen Medien an.
Von Nachrichten bis Influencer
Ingo Zamperoni besuchte vorab schon digital eine zwölfte Klasse in Celle und der KiKa drehte für sein Medienmagazin "Timster" in einer Klasse aus der Region Hannover. Außerdem waren Arne-Torben Voigts, Christina von Saß und Jan Starkebaum des Fernseh-Regionalmagazins Hallo Niedersachsen dabei, sowie Kolleg*innen aus den Regionalstudios in Oldenburg, Osnabrück, Braunschweig, Göttingen und Lüneburg. Von ihnen haben die Klassen erfahren, wie Nachrichten entstehen, was gute Recherche ausmacht, woran man Fake News erkennt und wie Orientierung innerhalb der Vielzahl der News möglich ist.
Von ihrer täglichen Arbeit berichteten Rundfunkredakteur*innen und Autor*innen von NDR 1 Welle Nord und dem Schleswig-Hostein Magazin und gaben den Klassen auch Einblicke in ihre Arbeitsabläufe in einem Landesfunkhaus.
Wie entstehen Nachrichten und wie wird eine Nachrichtensendung vorbereitet? Darüber redeten Kathrin Schmid und Sabine Rein von NDR Info mit den Teilnehmenden. Julia Meier von NDR 2 erklärte unter anderem, wie junge Menschen den Weg in den Journalismus finden. Vom Landesfunkhaus Hamburg stand Stadtreporterin Anna Rüter von NDR 90,3 den Klassen zur Verfügung. Jonny Thumb rundete als Autor der N-JOY Morningshow das Angebot ab. Er diskutierte über den Unterschied zwischen einer Nachricht und einer Meinung und wie junge Menschen einen kritischen Geist entwickeln können. Außerdem beantwortete er auch Fragen zum Thema Influencer.
Anna-Lou Beckmann und Thomas Naedler von NDR 1 Radio MV zeigten, wie man Fake News auf die Schliche kommt und was es bedeutet, seriöse und interessante politische Berichterstattung zu machen.
Was darf Satire?
Stephan Fritzsche (Intensiv-Station) kann viel erzählen über das Thema Satire und seinen Arbeitsalltag bei NDR Info. Ist das noch Satire oder schon Beleidigung? Was darf Satire und wo hört der Spaß auf? Das sind die Themen, die ihn und auch seine Kollegen, die NDR Autoren und Grimmepreisträger Dennis Kaupp und Jesko Friedrich (extra3, wumms), jeden Tag beschäftigen.
Stärkung der Medienkompetenz junger Menschen
"Journalismus macht Schule" ist eine bundesweite Initiative, die helfen will, die Medienkompetenz von Schüler*innen zu verbessern. Dafür haben sich Journalist*innen der "Süddeutschen Zeitung", der "Zeit", des NDR, BR, WDR, ZDF, von Correctiv, der Reporterfabrik, netzwerk recherche, der Lie Detectors, Lehrende von Journalistenschulen und Universitäten mit Akteuren der Lehrerfortbildung und Medienpädagog*innen, Medienanstalten und Institutionen der politischen Bildung zusammengetan. Ziel ist es, koordiniert und nachhaltig Schüler*innen zu kompetenten Akteuren in der demokratischen Öffentlichkeit zu machen.
Angebote auf Schulformen abgestimmt
In der Woche vom 3. bis zum 7. Mai reichen die Angebote von einer Schulstunde über einen ganzen Medienkompetenz-Vormittag und sind gemeinsam mit den Lehrkräften auf die Bedürfnisse der jeweiligen Schulen ausgerichtet.
Wegen der Corona-Einschränkungen finden die meisten Angebote in diesem Jahr digital statt. Einige Diskussionsrunden sind im Anschluss online abrufbar. Auch über den Aktionszeitraum hinaus können interessiere Lehrkräfte ihre Klassen anmelden.