Ministerium: Ende der Corona-Impfempfehlung für Kinder folgerichtig
Gesunden Kindern und Jugendlichen empfiehlt die Stiko keine Covid-19-Impfung mehr. Folgerichtig findet das niedersächsische Gesundheitsministerium. Dessen Chef blickt optimistisch auf den Herbst.
"Mittlerweile haben mehr als 95 Prozent der Bevölkerung - die allermeisten durch die Impfung - Antikörper entwickelt und sind so gut vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt", sagte Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) am Freitag dem NDR Niedersachsen. Seit Beginn der Pandemie habe sich die epidemiologische Situation von Covid-19 stark verändert. Das Coronavirus zirkuliere zwar weiter in der Bevölkerung, aber schwere Verläufe seien erheblich seltener geworden. Dass die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Empfehlung nun angepasst hat, sei folgerichtig, sagte eine Ministeriumssprecherin.
Wer sollte seine Impfungen gegen Corona auffrischen?
Auffrischimpfungen sind demnach nur noch für Menschen ab 60 Jahren vorgesehen sowie für Vorerkrankte, medizinisches und pflegerisches Personal und für Bewohner von Pflegeheimen. Einmal pro Jahr sollten diese Personen ihren Impfschutz erneuern. Erwachsenen ohne Grunderkrankungen wird die Basisimmunität empfohlen. Die besteht aus mindestens zwei Impfungen und einem weiteren Antigenkontakt (Infektion oder Impfung), wie das Robert-Koch-Institut (RKI) erklärt. Unter-18-Jährigen ohne Vorerkrankungen empfiehlt die Stiko keine Impfung mehr.
Corona im Herbst: Gesundheitsminister Philippi ist optimistisch
Gesundheitsminister Philippi zeigte sich nach der Stiko-Entscheidung zuversichtlich, dass die Menschen auch im Herbst gut geschützt sein werden. "Die drei Pandemie-Jahre haben gezeigt: die Niedersächsinnen und Niedersachsen sind sehr vernünftig und haben die Gefahren, die das Virus gerade für ältere und kranke Menschen mit sich bringen kann, ernst genommen und entsprechend gehandelt", sagte der SPD-Politiker. "Ich setze darauf, dass dadurch ein robuster Schutz der niedersächsischen Bevölkerung vor schweren Covid-19-Verläufen auch im Hinblick auf den kommenden Herbst erreicht werden kann."
Ministerium: Beobachten die Lager weiterhin genau
Auf die Frage, ob das Land im Fall einer Verschlechterung der Situation schnell reagieren könnte, antwortete die Ministeriumssprecherin: "Die Covid-19 Impfungen sind nun in die Regelversorgung durch die niedergelassene Ärzteschaft aufgenommen, so dass für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger ein ausreichendes Impfangebot zur Verfügung steht." Die epidemiologische Gesamtlage werde aber weiterhin von den Expertinnen und Experten auf Bundes- und Landesebene genau beobachtet.