Der Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Eric Oehlmann im Portrait. Hinter ihm: ein Hafen. © Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)

Eric Oehlmann – Der neue Mann für die maritime Infrastruktur

Stand: 03.08.2024 10:56 Uhr

Seit Januar dieses Jahres ist der gebürtige Hannoveraner Eric Oehlmann Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) mit Sitz in Bonn. Im NDR 90,3 Hamburger Hafenkonzert-Podcast erzählt er von den Aufgaben seiner Behörde und den Herausforderungen seines Jobs.

von Kerstin von Stürmer

Eric Oehlmann ist vom Rhein an die Elbe gekommen. Vor dem Gespräch mit dem Hamburger Hafenkonzert von NDR 90,3 standen Termine in Cuxhaven, auf Helgoland und am Eidersperrwerk im Terminkalender. Der Leiter der größten zivilen deutschen Bundesbehörde reist derzeit viel. Vor allem, um die Mitarbeitenden und die Ausstattung der zahlreichen Dependancen kennenzulernen, die zu seiner Behörde gehören.

Der Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Eric Oehlmann im Portrait. Hinter ihm: ein Hafen. © Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
AUDIO: Eric Oehlmann – Der neue Mann für die maritime Infrastruktur (55 Min)

Mega-Behörde mit vielfältigen maritimen Aufgaben

Der Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Eric Oehlmann im Portrait. Hinter ihm: ein Hafen. © Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Eric Oehlmann ist Chef der größten zivilen Bundesbehörde Deutschlands - mit 12.500 Mitarbeitenden an insgesamt 40 Standorten.

Die Zahlen der Behörde sind beeindruckend: 12.500 Mitarbeitende an bundesweit insgesamt 40 Standorten gehören zur GDWS. 1400 Auszubildende sind derzeit an Bord, außerdem 160 Berufstaucherinnen und -taucher. Als größter Binnenreeder betreibt die GDWS 600 Schiffe. In der Verantwortung der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung sind neben den Wasserstraßen auch 307 Wehranlagen, zwei Talsperren und vier Sturmflut-Sperrwerke. An all diesen Anlagen müssen Ausbau- und Unterhaltungsarbeiten organisiert werden. Die größte dieser Baustellen ist der Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals.

Die Elbvertiefung - eine große Herausforderung

Aber auch die Fahrrinnenanpassung der Elbe gehört zum Aufgabengebiet der Behörde. Auf dieser Baustelle knirscht es derzeit. Denn die vollständige Elbvertiefung dauert nach den Munitionsfunden nahe Cuxhaven wahrscheinlich wesentlich länger als bislang bekannt.

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Schiffsparade im Hamburger Hafen © imago/Hoch Zwei Stock/Angerer

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Von Munition, Bomben und Kampfmittelräumung mit Schiffen

Rund 200 verdächtige Gegenstände, wahrscheinlich Munition, sind bei Untersuchungen in der Elbmündung gefunden wurden. Baggern ist so lange Tabu, sagt Eric Oehlmann.

„Die Kampfmittelräumer müssen erstmal grünes Licht geben, dass wir tatsächlich in die Baggerarbeiten hineinkommen.“ Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

Das aber dauert länger als zuletzt geplant. Denn Mitte vergangenen Monats wurde ein Schiff, das zum Räumen der Munition dient, bei einer Kollision beschädigt. Wochenlang musste es in Bremerhaven repariert werden. Um Zeit aufzuholen, soll nun versucht werden, ein zweites Schiff einzusetzen.

Eigentlich war die Elbvertiefung um einen Meter bereits Anfang 2022 vollständig freigegeben worden. Nach wenigen Monaten musste die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung dann aber zum Teil zurückrudern, weil sich zu viel Sand und Schlick in der Fahrrinne abgelagert hatten. Nun gilt Mitte 2025 als neues Ziel für die vollständige Elbvertiefung.

Ein Plädoyer für die Binnenschifffahrt

Neben den Großprojekten Elbvertiefung und NOK-Ausbau ist die Ertüchtigung der Binnenwasserstraßen eine wichtige Aufgabe der GDWS. Die Wasserwege sind wie alle Infrastrukturen die Lebensadern in Deutschland. Wichtige Branchen wie zum Beispiel die Stahlindustrie und die chemische Industrie transportieren ihre Produkte mit Binnenschiffen. Und auch landwirtschaftliche Produkte wie Getreide werden über Flüsse und Kanäle transportiert. Dies ist ökologisch sinnvoll, denn ein Binnenschiff durchschnittlicher Größe ersetzt 140 bis 150 LKW und entlastet auch die verstopften Straßen. Im Hamburger Hafenkonzert bei NDR 90,3 plädiert Eric Oehlmann dafür, die Wasserstraßen in deutlich größerem Umfang zu nutzen. Hier seien noch Kapazitäten.

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Container-Terminal Altenwerder im Hamburger Hafen © picture-alliance / dpa Foto: Soeren Stache

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Das Hamburger Hafenkonzert | 04.08.2024 | 06:00 Uhr

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