AUDIO: Joachim Benoit: 22 Jahre beim König der Löwen - Wie schafft man das? (41 Min)
Podcast "Feel Hamburg" mit Joachim Benoit (König der Löwen)
Stand: 08.11.2023 05:00 Uhr
Ist er Musicaldarsteller oder Puppenspieler? Joachim Benoit kann hier bei seiner Berufsbezeichnung getrost zwei Häkchen setzen. Beim "König der Löwen" spielt den Rotschnabeltoko-Vogel Zazu, der zu den wichtigsten Charakteren des Musicals gehört.
"Ich habe klassisch Musicaltheater studiert und dann kam für diese Produktion noch die Puppe dazu" stellt sich Joachim Benoit in der aktuellen Folge des NDR 90,3 Podcasts "Feel Hamburg" vor. Diese Puppe, der wichtigtuerische Zazu, ist die am schwierigsten zu bedienende Figur des gesamten Casts. Zazu bewegt beim Sprechen den Schnabel und kann darüber hinaus mit den Augen rollen und den Lidern klappern. "Zazu muss bedient und belebt werden. Das ist meine Herausforderung", sagt Benoit und erklärt, dass er diese Technik in den letzten 22 Jahren ergründet, erfahren und verfeinert habe.
Joachim Benoit: 22 Jahre beim König der Löwen - Wie schafft man das?
Sendung: "Feel Hamburg" | 08.11.2023 | 20:00 Uhr | von Kaiser, Daniel
41 Min
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Verfügbar bis 07.11.2025
Hier geht es zu Daniel Kaisers Podcastempfehlung in der Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/episode/ard-radiofeature/abgehoert-doku-ueber-das-geschaeft-mit-ki-stimmanalyse/ard/94821776/ Ist er Musicaldarsteller oder Puppenspieler? Joachim Benoit kann hier bei seiner Berufsbezeichnung getrost zwei Häkchen setzen. Beim "König der Löwen" spielt den Rotschnabeltoko-Vogel Zazu, der zu den wichtigsten Charakteren des Musicals gehört.
"Ich habe klassisch Musicaltheater studiert und dann kam für diese Produktion noch die Puppe dazu" stellt sich Joachim Benoit in der aktuellen Folge des NDR 90,3 Podcasts "Feel Hamburg" vor. Diese Puppe, der wichtigtuerische Zazu, ist die am schwierigsten zu bedienende Figur des gesamten Casts. Zazu bewegt beim Sprechen den Schnabel und kann darüber hinaus mit den Augen rollen und den Lidern klappern. Die beiden, Zazu und sein Puppenspieler verschmelzen auf der Bühne zu so einer Einheit, dass der Mensch Joachim Benoit vom Publikum vollkommen ausgeblendet wird. Niemand achtet auf den blau geschminkten Mann mit der Melone auf dem Kopf, das Rampenlicht gehört dem Vogel. Ist das für ihn als Darsteller nicht ärgerlich, nicht frustrierend, nur in der zweiten Reihe zu stehen, möchte Host Daniel Kaiser wissen. Das müsse man als Darsteller verstehen und sich darauf einlassen, erklärt Benoit. "Man muss sich demütig hinter dieses Konzepte stellen und hinter die Puppen tretten, um durch sie zu wirken. Das kann nicht jeder. Dafür braucht man ein Gefühl und dann wird es magisch."
Auch wenn der französische Nachname anderes vermuten lässt, kommt Joachim Benoit aus Rheinland-Pfalz und ist dort auf einem Dorf nahe der französischen Grenze aufgewachsen. Für ihn war bereits früh klar, dass er einmal Musicaldarsteller werden würde, auch wenn er im ländlichen Raum kaum eine Gelegenheit dazu hatte, ein Theater zu besuchen. Sein Berufswunsch entstand bei langen Fernsehabenden auf dem Sofa bei seiner Oma, erzählt Benoit: "Wir haben die Formate geguckt, die es damals in ARD und ZDF gab, alles, was ein bisschen mit Entertainment zu tun hatte. Die großen Fernsehshows mit Fernsehballett und Harald Juhnke". Da sei es ihm ein bisschen so wie Hape Kerkeling gegangen und er habe mit einer Haarbürste als Mikrofonersatz vor dem Spiegel geübt. Seine Ausbildung zum Musicaldarsteller absolvierte Joachim Benoit in den 90ern an der Hamburger Stage School of Music, Dance and Drama. Auch wenn es ihm damals in Hamburg schon sehr gefallen hatte, ging er für sein erstes Engagement zunächst nach Berlin und Östereich, bevor er 2001 in die Hansestadt zurückkehrte, um die Rolle des Zazu beim "König der Löwen" zu übernehmen. Hier fühlt er sich inzwischen längst zuhause und freut sich ganz besonders über die typische Architektur der Hanse. "Es hat mich immer berührt, diese Hanse-Gebäude, diese Hansegeschichte, die du überall bemerkst. Das war immer für mich Hamburg."
Zazu ist mehr als ein Requisit
Die beiden, Zazu und sein Puppenspieler verschmelzen auf der Bühne zu so einer Einheit, dass der Mensch Joachim Benoit vom Publikum vollkommen ausgeblendet wird. Niemand achtet auf den blau geschminkten Mann mit der Melone auf dem Kopf, das Rampenlicht gehört dem Vogel. Ist das für ihn als Darsteller nicht ärgerlich, nicht frustrierend, nur in der zweiten Reihe zu stehen, möchte Host Daniel Kaiser wissen. Das müsse man als Darsteller verstehen und sich darauf einlassen, erklärt Benoit. "Man muss sich demütig hinter dieses Konzepte stellen und hinter die Puppen treten, um durch sie zu wirken. Das kann nicht jeder. Dafür braucht man ein Gefühl und dann wird es magisch."
Die Oma ist schuld an der Musicalkarriere
Auch wenn der französische Nachname anderes vermuten lässt, kommt Joachim Benoit aus Rheinland-Pfalz und ist dort auf einem Dorf nahe der französischen Grenze aufgewachsen. Für ihn war bereits früh klar, dass er einmal Musicaldarsteller werden würde, auch wenn er im ländlichen Raum kaum eine Gelegenheit dazu hatte, ein Theater zu besuchen. Sein Berufswunsch entstand bei langen Fernsehabenden auf dem Sofa bei seiner Oma, erzählt Benoit: "Wir haben die Formate geguckt, die es damals in ARD und ZDF gab, alles, was ein bisschen mit Entertainment zu tun hatte. Die großen Fernsehshows mit Fernsehballett und Harald Juhnke". Da sei es ihm ein bisschen so wie Hape Kerkeling gegangen und er habe mit einer Haarbürste als Mikrofonersatz vor dem Spiegel geübt.
Hamburger seit 22 Jahren
Seine Ausbildung zum Musicaldarsteller absolvierte Joachim Benoit in den 90ern an der Hamburger Stage School of Music, Dance and Drama. Auch wenn es ihm damals in Hamburg schon sehr gefallen hatte, ging er für sein erstes Engagement zunächst nach Berlin und Östereich, bevor er 2001 in die Hansestadt zurückkehrte, um die Rolle des Zazu beim "König der Löwen" zu übernehmen. Hier fühlt er sich inzwischen längst zuhause und freut sich ganz besonders über die typische Architektur der Hanse. "Es hat mich immer berührt, diese Hanse-Gebäude, diese Hansegeschichte, die du überall bemerkst. Das war immer für mich Hamburg."
Bei "Feel Hamburg" sprechen Daniel Kaiser und Joachim Benoit auch über den Unterschied zwischen Pfälzer und Hamburger Essen, das Corona-Trauma und die sportliche Herausforderung, die die Rolle mit sich bringt.