Mit dem NDR Kamerateam und Volldampf zum Ottiliae-Schacht
Bei der Publikumsaktion "Wünsch Dir Deinen NDR" konnten sich Interessierte für einen Besuch oder eine Aktion bewerben. Ein NDR Kamerateam war zu Besuch beim Verein "Pro Dampf" in Clausthal-Zellerfeld im Oberharz.
Wer "Fabian" erblickt, muss sofort an Michael Endes "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" denken. Denn "Fabian" sieht aus wie die kleine Dampflok "Emma" aus dem Kinderbuch. Nur dass dieses dampfende Schmuckstück nicht in Lummerland zu Hause ist, sondern in Clausthal-Zellerfeldim Oberharz und schon 1914 in Kassel von der Firma Henschel gebaut wurde. Und der Lokführer nicht Lukas heißt, sondern Gunther. Gunther Heider ist der stolze Inhaber der Lokomotive des Typs "Fabian" und der 1. Vorsitzende des Vereins "Pro Dampf".
Abfahrt von Clausthal-Zellerfeld mit Lok "Fabian"
Gut gelaunt werden wir von Gunther und Ulrich Funke, dem Kassenwart des Vereins, begrüßt. Wie an jedem Sonn- und Feiertag haben die beiden und viele weitere Ehrenamtliche und Freiwillige alle Hände voll zu tun. Denn viele Besucher, Eisenbahnfreaks und wir möchten vom "Alten Bahnhof" in Clausthal-Zellerfeld zum stillgelegten Ottilae-Schacht, seinerzeit der Hauptförderschacht für Silber-, Blei- und Zinkerze, gebracht werden. Auf der 2,2 Kilometer langen Strecke rattern wir mit der Tagesförderbahn eine Viertelstunde lang durch eine wunderschöne und idyllische Landschaft. Da genießt man die Fahrt in vollen Zügen.
Eine beeindruckende Fahrt zum UNESCO-Welterbe
Es herrscht reger Verkehr auf den Schienen, denn "Fabian" ist nicht die einzige Lok, die hier arbeitet. Auch historische Dieselloks aus den 1930er- und 50er-Jahren ziehen die kleinen Personenwaggons hinter sich her. Am Schacht angekommen, sehen wir staunend das mächtige eiserne Fördergerüst von 1876 - ein Außenstandort des Oberharzer Bergwerksmuseums. Es ist das älteste erhaltene seiner Art in Europa und gehört zum UNESCO-Welterbe in Deutschland. Die Besucher lassen sich durch die beeindruckende Stätte führen - und wir filmen natürlich alles, was dieser historische Ort hergibt. Auch die Fördermaschine von 1915, die den Besuchern vorgeführt wird.
Nach einem langen und herrlichen Drehtag verabschieden wir uns - von "Fabian", Gunther, Ulrich und dem Rest der sympathischen Truppe von "Pro Dampf", die hier mit großer Leidenschaft und Engagement wirklich alles geben, damit die Fahrgäste auch in Zukunft per Tagesförderbahn zum Ottilaeschacht gebracht werden können.