Wohnungsnotfälle in Hamburg: Viele können nicht untergebracht werden
Bei drohendem Wohnungsverlust sind in Hamburg die Fachstellen für Wohnungsnotfälle in den Bezirken zuständig. Doch die haben immer mehr Schwierigkeiten, Wohnungen zu vermitteln. Aktuell stehen dort mehr als 1.400 Menschen auf den Wartelisten. Sie konnten bisher nicht untergebracht werden.
Angesichts der langen Wartelisten spricht Olga Fritzsche, die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft, von einer Notlage. Menschen, die sich an die Fachstellen wenden, stehen mindestens mit einem Bein schon in der Obdachlosigkeit, sagt sie.
Es gibt zu wenige Wohnungen in Hamburg
Aus der Antwort des Senats auf ihre Anfrage geht hervor, dass sich in diesem Jahr bisher mehr als 1.100 Haushalte bei den jeweiligen Stellen obdachlos oder als von Obdachlosigkeit bedroht gemeldet haben. Die meisten davon im Bezirk Hamburg-Mitte, dort waren es 445. Das Problem: Es gibt zu wenig Wohnungen in Hamburg. Familien mit Kindern werden zeitweise in Hotels untergebracht, andere auch in städtischen Unterkünften.
Die Linke fordert Taskforce für Wohnungsnotfälle
In diesem Jahr konnten die Fachstellen den Angaben zufolge bislang 811 Wohnungen vermitteln. Die Fraktion der Linken will in der Bürgerschaftssitzung am Mittwoch eine Taskforce für Wohnungsnotfälle mit mindestens 30 zusätzlichen Mitarbeitenden fordern. Die Sozialbehörde hält das nicht für sinnvoll. Sie will die Arbeit der Fachstellen langfristig neu organisieren.