Axel Milberg: Familienmensch und kauziger Kieler Kommissar
Der gebürtige Kieler Axel Milberg gehört seit Jahren zu den populärsten Charakterschauspielern in Deutschland. Auf eine eigene Art interpretiert er liebevoll seine Filmfiguren.
Populär hat Axel Milberg vor allem seine Paraderolle als kauziger Kieler Tatort-Kommissar Klaus Borowski gemacht, in die er seit 2003 regelmäßig schlüpft - die er 2025 jedoch aufgibt. Die Borowski-Tatorte zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch immer wieder gesellschaftlich relevante Fragen thematisieren.
Von der Förde nach Bayern
Axel Milberg kommt am 1. August 1956 in der Fördestadt Kiel zur Welt. Er wächst im Stadtteil Düsternbrook auf und besucht die Reventlow-Schule. Milberg träumt schon als Kind davon, Schauspieler zu werden. Nach dem Schulabschluss zieht es ihn nach München, um auf der renommierten Otto-Falckenberg-Schule das Schauspielern zu erlernen. 1981 holt ihn Intendant Dieter Dorn an die Münchener Kammerspiele, wo er bis 1998 Ensemble-Mitglied bleibt. Die bayerische Metropole ist schon lange die neue Heimat von Axel Milberg, das Elternhaus längst verkauft - doch die Liebe zu Kiel ist geblieben. Er erlebe immer eine Zeitreise, wenn er dort sei und fühle sich wie ein 17-Jähriger kurz vor dem Abitur, sagt er einmal in einem Interview mit dem "Münchener Merkur".
Axel Milberg hat gut zu tun
Auf der Theaterbühne hat sich Axel Milberg mittlerweile rar gemacht. Mit zahlreichen Film- und Fernsehrollen ist der Schauspieler viel beschäftigt. Erstmals taucht er fernab der Bühne 1987 in der ARD-Serie "Die glückliche Familie" auf. Es folgen weitere Auftritte dieser Art, bis er 1995 in der ausgezeichneten Erziehungskomödie "Nach fünf im Urwald" von Hans-Christian Schmid brilliert. Immer wieder besetzen ihn namhafte Regisseure und Regisseurinnen - ob Dieter Wedel in "Der Schattenmann", Sherry Hormann in "Irren ist männlich" oder Helmut Dietl in "Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief".
Für den hochkarätig besetzten Film "Liebesjahre" gewinnt Millberg 2012 sowohl eine Goldene Kamera als auch den Grimme-Preis. Ein Jahr später folgt die Silberne Lola für "Hannah Arendt". Kraft kostet ihn seine Arbeit nicht - im Gegenteil: "Ich bin auch nach einem 14-Stunden-Drehtag nicht erschöpft", sagt er dem "Münchener Merkur".
Familienmensch Milberg lebt in München
Axel Milberg bezeichnet sich selbst als Familienmensch. Mit Frau und vier Söhnen lebt er im noblen Münchener Stadtteil Nymphenburg. Seine Frau Judith ergründet sein Seelenleben und befindet freimütig: "Axel ist gern ein bisschen unsichtbar und lässt Situationen auf sich wirken. Was da genau in ihm passiert, das ist das Geheimnisvolle an ihm."
Über seine Frau gerät Milberg regelrecht ins Schwärmen: Judith habe ihn für alle Aspekte des Lebens geöffnet, für das Schöne, das Genießen, Freude haben, keine Tabus haben. Und so bringt Axel Milberg seine Lebenseinstellung auf den Punkt: "Viele Leute haben alles zum Glücklichsein, aber sie sind es nicht, weil sie die Idee nicht ernst nehmen, dass es eine Verpflichtung zum Glücklichsein gibt - auch wenn es ein Kampf ist."