Ruderin Judith Guhse liebäugelt mit Olympia
Judith Guhse aus Rendsburg hat bei der Deutschen Meisterschaft der U23 Medaillen gesammelt und ruderte bei EM und WM - ihr Blick richtet sich dabei immer auch auf Olympia. Sie ist nominiert als Sportlerin des Jahres 2023.
Angesprochen auf ihre Nominierung reagiert Judith Guhse überrascht. "Die Saison ist nicht so verlaufen wie vorgenommen", sagt die Ruderin vom Rendsburger RV. Dabei kann sich ihre Leistung sehen lassen: Bei den U23-Deutschen Meisterschaften holte sie mit dem Doppelvierer die Goldmedaille und Bronze im Einer. Darüber hinaus sammelte sie drei vierte Plätze bei der U23-Weltmeisterschaft sowie der Europameisterschaft und der Deutschen Meisterschaft im Erwachsenenfeld. "Die Saison der vierten Plätze", wie die 21-Jährige sie lachend nennt.
Schwerer Trainingsunfall wirft Judith Guhse nicht aus der Bahn
Das alles nur wenige Wochen nach einem Unfall beim Training in Berlin: Dabei war der Frauen-Achter mit Bugfrau Judith Guhse mit einem anderen Boot zusammengestoßen. Die Rendsburgerin (Kreis Rendsburg-Eckernförde) zog sich eine schwere Rückenprellung zu, die inzwischen verheilt ist. Wichtig, denn neben Wettkämpfen stehen pro Woche 20 Stunden Training mit bis zu 180 geruderten Kilometern auf dem Programm.
Dabei hat Judith Guhse auch eine neue Disziplin gelernt: Das Riemenrudern, bei dem sie mit beiden Händen ein Ruder hält. Normalerweise ist sie beim Skullen zuhause, bei dem sie mit zwei Rudern unterwegs ist - für die Rendsburgerin die "schönere Bewegung". Aber: "Das Riemen ist technisch eine ganz andere Herausforderung. Ich bin zufrieden damit, was ich dabei geleistet habe", resümiert sie.
Der große Traum von Olympia kann wahr werden
Und so will die 21-Jährige im kommenden Jahr besonders an dieser Technik feilen, um über die Nachqualifikation mit dem Frauen-Achter zu den Olympischen Spielen nach Paris fahren zu können. "Ich wäre megafroh, dabei zu sein", sagt Judith Guhse.