Para-Judoka Lennart Sass: "Bronze ist das neue Gold"
Lennart Sass ist nominiert als Sportler des Jahres 2024 in Schleswig-Holstein. Der Rendsburger Judoka gewann in Paris seine erste Paralympics-Medaille - nach einer sehr umstrittenen Entscheidung.
Lennart Sass ist ein Kämpfer - auf der Matte und daneben. Der 24-Jährige, in Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) geboren, hätte aufgeben können, als er mit 16 Jahren sein Augenlicht verlor. Doch bis heute steht Sass immer wieder auf und geht an sein Äußerstes. Hartes Training und Disziplin haben ihn an die Weltspitze des Para-Judos gebracht.
Sass trägt Disqualifikation mit Fassung
Schon als Kind trainiert der Judoka, bis er den grünen Gürtel hat, für den man mindestens elf Jahre alt sein muss. In kürzester Zeit stößt er später in die Weltspitze vor, wird Vize-Welt- und Vize-Europameister. 2024 sollte es Edelmetall bei Olympia in Paris werden. Bei den Spielen läuft es gut für ihn, er kämpft sich bis ins Halbfinale vor.
Dort führt er im Kampf mit dem kasachischen Weltmeister, wird dann aber kurz vor Ende des Kampfes umstritten disqualifiziert. Sass dazu: "Die Entscheidung habe ich mit Fassung und Respekt angenommen, so wie ein Judoka das macht."
Nun warten Paragraphen auf den Jurastudenten
Angefeuert von Familie und Freunden dominiert er das kleine Finale um die Bronzemedaille. Nach nicht einmal zwei Minuten gewinnt er den Kampf und somit seine erste Paralympics-Medaille. Die kommentiert er lässig mit: "Bronze ist das neue Gold - Paris ist mein Lebenshighlight".
In Zukunft wartet viel auf den Jurastudenten, und das nicht nur auf der Judomatte. Sass wird sein erstes Staatsexamen vorbereiten. Das musste wegen Paris warten. Und bis zu den Spielen in Los Angeles 2028 will der Rendsburger weiter in Form bleiben, um dann die nächste Medaille anzugreifen.