Wunder bleibt aus: Lüneburg verliert auch Rückspiel des CEV-Cup-Finales
Das Volleyball-Wunder ist ausgeblieben: Die SVG Lüneburg hat auch das Rückspiel im CEV-Cup-Finale gegen das polnische Spitzenteam Resovia Rzeszow verloren. Die Niedersachsen zeigten bei der 0:3-Niederlage (25:27, 18:25, 22:25) aber über weite Teile der Partie eine deutlich stärkere Leistung als eine Woche zuvor.
Die Entscheidung fiel standesgemäß: Rzeszows Karol Klos blockte einen Angriff der Mannschaft von Trainer Stefan Hübner zum 25:18 am Ende des zweiten Satzes ins Feld. Mit der 2:0-Satzführung war nach dem 3:0-Hinspiel-Erfolg klar, dass den Polen der Titel nicht mehr zu nehmen sein würde - die letzte Chance der SVG, das Finale des zweithöchsten europäischen Wettbewerbs im "Golden Set" zu gewinnen, war dahin.
Lüneburg im Rückspiel stark verbessert
Doch die Lüneburger schlugen sich im Südosten Polens eine Woche nach der klaren Niederlage vor eigener Kulisse deutlich besser. Insbesondere im ersten Satz boten sie dem international stark besetzten Gegner einen großen Kampf: variabel im Angriff, gut im Block und stabil in der Annahme verlangten sie den Gastgebern alles ab.
"Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Mit dem ersten Satz und über weite Strecken auch dem zweiten Satz sind wir sehr zufrieden", sagte der Sportliche Leiter der Lüneburger, Bernd Schlesinger: "Wenn uns vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir im Europapokal-Endspiel stehen, den hätten wir für verrückt erklärt."
Dass es trotz der klaren Leistungssteierung dennoch nicht zu einem Satzgewinn, geschweige denn zum Wunder reichte, lag schlicht am Mehr an Erfahrung und Klasse des siebenmaligen polnischen Meisters in den entscheidenden Situationen.
Rzeszows Klasse setzt sich durch
So auch im ersten Satz, den Rzeszow erst in der Verlängerung für sich entscheiden konnten. Wie schon im Hinspiel waren die Lüneburger zu Beginn direkt drin in der Partie. Der Unterschied: Sie blieben es - und nicht nur das. Zweitweise führte die SVG mit drei Punkten (18:15) und hatte beim Stand von 24:23 bei eigener Angabe Satzball.
Die Gastgeber um die französischen Olympiasieger Stéphen Boyer und Yacine Louati aber spielten in dieser Phase ihre Klasse aus, wurden in Annahme und Block nochmal besser und sicherten sich mit 27:25 den ersten Durchgang.
So nah waren die Lüneburger im Hinspiel zu keiner Phase an einem Satzgewinn gewesen. Ließen sie sich vom knappen Ausgang in Satz eins beeindrucken? Zunächst nicht. Wieder erspielten sie sich eine Drei-Punkte-Führung (9:6). Doch mit vier Punkten in Folge holten sich die Gastgeber die Führung und zogen unaufhaltsam davon. Mit Block, Ass und Block stellten sie auf 22:16. Den aufopferungsvoll kämpfenden Lüneburgern war der Zahn gezogen, die Halle in Rzeszow stand geschlossen - und Klos machte mit einem weiteren Block den Deckel drauf.
SVG kann sich auf Bundesliga-Play-offs konzentrieren
Der dritte Satz (22:25) wurde somit zum Schaulaufen. Beide Trainer wechselten fleißig durch - doch auch mit neuem Personal blieb den "LüneHünen" ein Satzgewinn in diesem Finale verwehrt. Viel Zeit zum Trauern bleibt dem Hübner-Team nicht. Es kann sich nun auf die Play-offs in der Bundesliga konzentrieren: Bereits am Sonnabend (18 Uhr) steht das zweite Spiel gegen Herrsching an. Die erste Partie hatte die SVG 3:1 gewonnen.