CEV-Cup-Finale: Lüneburger Volleyballer im Hinspiel chancenlos
Die Bundesliga-Volleyballer der SVG Lüneburg haben das Hinspiel des CEV-Cup-Finales zu Hause klar verloren. Gegen den polnischen Top-Club Resovia Rzeszow gab es für die Niedersachsen am Dienstag eine klare Drei-Satz-Niederlage (16:25, 17:25, 21:25).
Die Mannschaft von Stefan Hübner hatte in der mit 3.200 Zuschauern ausverkauften heimischen Arena fast über die gesamte Spieldauer hinweg mit dem hohen Aufschlagdruck sowie dem stabilen Block der mit internationalen Stars gespickten Gäste-Mannschaft zu kämpfen - und kaum Antworten auf die polnischen Angriffe durch die Mitte.
"Man hat gesehen, dass der Gegner in allen Spielelementen eine Klasse besser war als wir", sagte der SVG-Coach nach der Partie, in der sein Team lediglich zu Beginn und im dritten Durchgang auf Augenhöhe agiert hatte. "Das alles war schon ein bisschen ernüchternd", sagte Hübner weiter: "Ein Riesen-Kompliment an den Gegner, der keinerlei Schwäche gezeigt hat."
Die ersten beiden Sätze gehen schnell verloren
Im ersten Satz hatten seine Schützlinge zunächst gut reingefunden und nur knapp zurückgelegen (5:6). Doch in der Folge spielte der siebenmalige polnische Meister seine Qualitäten immer mehr aus und zog über 12:6 und 16:9 davon. Hübner nahm eine Auszeit, der erste Satz aber ging nach gut 20 Minuten klar an die Gäste: 25:16.
Auch im zweiten Durchgang war es zunächst ein Klassenunterschied, dann aber kämpften sich die "LüneHünen" Mitte des Satzes besser in die Partie, profitierten in dieser Phase von Aufschlagfehlern der Gäste und konnten nach einem eigenen Ass auf 11:13 verkürzen. Doch der Favorit aus dem Südosten Polens stabilisierte sich schnell wieder und sorgte mit fünf Punktgewinnen in Folge für klare Verhältnisse. Mit 25:17 ging auch der zweite Durchgang an die Gäste.
Führung im dritten Durchgang, doch Rzeszow setzt sich durch
Der Start in den dritten Satz ließ zunächst Hoffnung auf etwas mehr Spannung - und vielleicht sogar einen SVG-Satzgewinn - aufkommen. Bis in die Mitte des Durchgangs konnten die Niedersachsen eine Drei-Punkte-Führung halten. Der Block stand jetzt gegen die Angriffe der Gäste besser, die eigenen Attacken wurden variabler und zielstrebiger zu Ende gespielt.
Doch in der Folge schlichen sich erneut Aufschlagfehler und Abspracheprobleme in der Annahme ein, sodass die Polen sich mit dem 13:12 erstmals im dritten Satz die Führung holten - und sie nicht mehr abgeben sollten. Nach 80 Minuten war die weitgehend einseitige Partie beendet.
"LüneHünen" benötigen 3:0 oder 3:1 für einen "Golden Set"
Am kommenden Dienstag (18 Uhr) steigt das Rückspiel in Rzeszow, dazwischen gastieren die Niedersachsen zum Start der Bundesliga-Playoffs in Herrsching (Sonnabend, 19 Uhr). In beiden Partien benötigen die Lüneburger eine deutliche Leistungssteigerung - und in Rzeszow ein Volleyball-Wunder, wenn es doch noch für den Titelgewinn reichen soll.
Denn die "LüneHünen" brauchen nun einen 3:1- oder 3:0-Sieg, um sich in einen Entscheidungssatz, den sogenannten "Golden Set", zu retten - wie beim sensationellen Halbfinal-Sieg über Izmir. Zwei Satzgewinne reichen Rzeszow, zweimaliger Champions-League-Finalist, dagegen schon zum Triumph in der "zweiten Klasse" des europäischen Club-Wettbewerbs.
So schwierig die Ausgangslage ist - so ganz ohne Hoffnung auf ein erneutes Europapokalmärchen wird SVG-Trainer Hübner nicht nach Polen reisen. "Das war heute zwar ein bisschen ernüchternd", sagte der 48-Jährige, aber "vielleicht geht im Rückspiel ja noch ein klein bisschen mehr".