Vor Rekordkulisse: Hamburg Towers verlieren Jubiläumsspiel gegen FC Bayern
Der Rahmen war fantastisch: 12.000 Zuschauer sorgten am Sonntag für das größte Basketball-Event in Hamburg aller Zeiten. Das Ergebnis passte aus Sicht der Hamburg Towers nicht dazu. Der Bundesligist musste sich in seinem Jubiläumsspiel dem FC Bayern München knapp mit 80:81 n. V. (73:73, 34:38) geschlagen geben.
Als in der Arena im Volkspark die Zuschauerzahl bekannt gegeben wurde, brandete Jubel auf. Es war ein neuer Rekord für die Hansestadt. Der bisherige datierte aus dem Jahr 2006, als die deutsche Nationalmannschaft mit Dirk Nowitzki beim Testspiel gegen Kanada 10.925 Zuschauern anlockte. Den "Türmen" blieb aber in der Nachholpartie vom 22. Spieltag gegen den FCB eine Überraschung verwehrt.
Durch die unglückliche Niederlage, die elfte in der aktuellen Saison der Basketball-Bundesliga (BBL), ist nun auch die Bilanz gegen die Bayern negativ. Von jetzt neun Spielen gegen München gingen fünf verloren.
"Ein unglaubliches Erlebnis." Towers-Trainer Benka Barloschky
"Es war ein Basketball-Fest, wie wir uns das gewünscht haben. Ein riesiges Dankeschön an jede Person, die heute da war und es zu einem unglaublichen Erlebnis gemacht hat", sagte Trainer Benka Barloschky. "In meiner Position ist es aber natürlich auch frustrierend. Wir haben nahezu alles so umgesetzt, wie wir uns das vorgenommen haben – bis in die letzte Sekunde. Mal geht der Wurf rein, mal nicht, das ist eine Glücksfrage. Es waren aber auch vorher einige Würfe dabei, die wir hätten treffen müssen, um hier heute zu gewinnen."
Towers nur mit geringen Chancen auf direkten Viertelfinaleinzug
Für die Hamburger stehen in der Hauptrunde zwar noch elf Spiele auf dem Programm. Schon jetzt lässt sich aber sagen, dass es für sie ganz schwer wird, auf direktem Weg das Viertelfinale zu erreichen. Denn aufgrund einer Modusänderung gibt es nach den 34 Hauptrundenspieltagen nur noch sechs Direkttickets dafür.
Die Teams auf den Tabellenplätzen sieben bis zehn kämpfen in drei Entscheidungsspielen um die zwei offenen Play-off-Plätze. Danach geht es im Modus "best of five" weiter. Aktuell würden es die auf dem Play-in-Platz neun liegenden Hamburger mit dem Achten Baskets Bonn zu tun bekommen.
Towers im hellblauen "Signature Jersey"
Die Mannschaft von Towers-Trainer Barloschky trat gegen den FCB in einem besonderen Outfit an. Eigens für die Partie wurde ein "Signature Jersey" entworfen. Auf dem exklusiven, hellblauen Trikot waren die gedruckten Unterschriften aller bisherigen 128 Spieler und Trainer des Profi-Teams in den vergangenen zehn Jahren zu finden.
Hamburg startet gut in die Partie...
Die Towers begannen gegen den Euroleague-Teilnehmer couragiert und führten nach dem ersten Viertel mit 17:12. Sie gingen aber mit einem 34:38 in die Pause. Nach dem dritten Viertel, in dem die Gastgeber mit ihren Würfen zu selten das Ziel trafen und sich auch einige Fehler im Spielaufbau leisteten, waren es acht Punkte Rückstand (48:56). Aber: Die "Türme" kamen im Schlussviertel wieder heran. Gut eine Minute vor der Schlusssirene waren es beim Stand von 65:68 nur noch drei Punkte Rückstand. Plötzlich war eine Überraschung wieder möglich.
...und erkämpft sich die Verlängerung
Und es spitzte sich zu - weil William Christmas per Dreier auf 70:71 verkürzte. Die Bayern setzten sich wieder etwas ab. Acht Sekunden vor der Schlusssirene hatte Hamburg beim Stand von 70:73 Ballbesitz. Und Brae Ivey machte es, er traf 5,7 Sekunden vor dem Ende von Außen per Dreier zum Ausgleich. Die Bayern vergaben ihre Chance auf den Sieg - Verlängerung! Und in der wurde es packend.
Beim Stand von 80:81 hatten die Gastgeber 20 Sekunden vor dem Ende noch einmal Ballbesitz. Doch Ex-NBA-Star Serge Ibaka blockte den letzten Wurf von Aljami Durham und sicherte den Münchnern so den Sieg. Das Happyend an diesem besonderen Tag blieb den Towers verwehrt. München ist nun Tabellenführer. Bester Werfer der Towers war Christmas (18 Punkte).