Volleyball-EM: Die Heimkehr nach der Weltreise
Für die deutschen Volleyballerinnen beginnt in Düsseldorf die EM. Vor heimischem Publikum möchte das Team mit den zwei Schwerinerinnen Pia Kästner und Anna Pogany den Schwung aus der Nations League mitnehmen.
Die vor etwas mehr als zwei Monaten begonnene Weltreise für die deutschen Volleyballerinnen hat vorerst ein Ende. "Der Sommer war ein echt straffes Programm. Da gab es schon einige Kilometer, die wir zurücklegen mussten", sagte Kästner.
Das DVV-Team darf endlich wieder vor heimischem Publikum antreten. Nach den Nations-League-Turnieren in Japan, Brasilien, Südkorea und den USA beginnt am Donnerstag die Vorrunde der Hallen-EM (15. August bis 3. September) in Düsseldorf. Innerhalb von acht Tagen stehen nun fünf Partien an. Los geht's am Donnerstag gegen Griechenland, danach folgen die Duelle mit Aserbaidschan, Schweden, Tschechien und der Türkei.
Nations League macht Mut
Nach den Reisestrapazen gab es jedoch etwas Zeit zum Verschnaufen. 14 Tage gab es frei für das Team, ungefähr so lange bereitete sich die Mannschaft anschließend in Kienbaum auf die EM vor. Alle hätten die Möglichkeit gehabt, in den Urlaub zu fahren und den Kopf noch einmal "komplett freimachen konnten", so Kästner. "Ich denke, die Zeit haben wir gut genutzt, dass wir jetzt voller Energie in die EM starten können."
Bei der Nations League war erst im Viertelfinale Schluss, das Abschneiden der Mannschaft macht Mut. "Wir waren komplett überrascht. Aber wir haben gut gespielt. Wir haben uns das verdient", erklärte Bundestrainer Vital Heynen und ergänzte: "Man sieht klar einen Schritt nach vorne im Selbstbewusstsein."
Kästner: "Sind zu einer Familie zusammengewachsen"
Sollte der Auswahl von Bundestrainer Vital Heynen der Einzug ins Achtelfinale gelingen, darf auch die Zuspielerin der Schwerinerinnen wieder ihre Koffer packen. Denn dann geht die Reise - in diesem Fall - zum Mitausrichter Belgien.
Dass sich die viele gemeinsamen Reisen wegen der Nations-League-Turniere in den vergangenen Wochen auszahlen, daran glaubt Kästner. "Wir konnten viel mitnehmen und haben unsere Chancen auf die Siege gut genutzt", sagte sie mit Blick auf das Aus im Viertelfinale. Zwar endete das Duell gegen Polen vor rund einem Monat in Arlington mit einem 1:3, dennoch stellte die 25-Jährige klar: "Darauf können wir stolz sein. Die Zeit hat uns komplett gutgetan."
Kästner will bei der EM auf genau diesen Teamspirit setzen, den man sich in den vergangenen eineinhalb Jahren erarbeitet habe. "Auch neben dem Feld merkt man, dass wir zu einer richtig kleinen Familie zusammengewachsen sind." Es sei einfach gut zu wissen, "dass dieses Team zusammenhält und einer einspringt, wenn man mal einen schlechten Tag hat".
Nach der EM geht's zum Olympia-Qualifikationsturnier
Unabhängig davon, wie die EM für die DVV-Auswahl verläuft, wird Kästner danach ein paar Tage bei ihrer richtigen Familie verbringen. Eine Rückkehr nach Schwerin zu ihrem Heimatverein steht erst wenige Tage vor dem Beginn der Bundesliga-Saison an.
Denn nach der EM geht die Reise mit dem deutschen Team weiter. Vom 16. bis 24. September findet in Polen eines der drei Olympia-Qualifikationsturniere statt. Damit 2024 Paris auf dem Tour-Plan von Kästner steht, müssen Deutschlands Volleyballerinnen in ihrer Gruppe C mindestens Zweite werden.