VIDEO: Veranstalterwechsel in Klein Flottbek - Was steckt dahinter? (6 Min)

Spring- und Dressur-Derby: Aus für Veranstalter Wulff, Rath übernimmt

Stand: 21.03.2024 11:48 Uhr

Paukenschlag beim Spring- und Dressur-Derby: Organisator Volker Wulff bekommt nach 25 Jahren keinen neuen Vertrag vom Norddeutschen und Flottbeker Reiterverein (NFR). Stattdessen wird das Hamburger Traditionsturnier ab 2025 von Dressur-Reiter Matthias Rath ausgerichtet.

Das bestätigten Rath und der NFR als Rechteinhaber am Donnerstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Gründe für den Wechsel von Wulff zu Rath wurden nicht genannt. Auch auf Vorwürfe von Wulff über den Umgang mit ihm wurde nicht eingegangen. Der 67-Jährige hatte sich am Mittwoch bitter enttäuscht geäußert. Der Umgang mit ihm sei in den vergangenen Monaten nicht ehrlich gewesen, das Vertrauensverhältnis zum NFR zutiefst erschüttert, sagte Wulff dem NDR: "Es wird in keinster Weise gewürdigt, dass wir die Veranstaltung zu einer der Top-Veranstaltungen in Europa, möglicherweise auch der Welt gemacht haben."

"Es hat sich ein Umgang offenbart, der unter norddeutschen Geschäftsleuten nicht üblich ist. So wäre eine weitere Zusammenarbeit für mich ohnehin nicht denkbar gewesen." Volker Wulff

Ein Vierteljahrhundert lang hatte Wulff das Spring- und Dressur-Derby in Klein Flottbek organisiert und vermarktet. In dieser Zeit stieg der Etat von 1,7 Millionen DM auf mehr als vier Millionen Euro an. Kamen anfangs nur etwa 30.000 Zuschauer in den Derby-Park, gab es im vergangenen Jahr einen Rekord mit 97.000 Besuchern. Das Preisgeld stieg von 250.000 DM auf mehr als eine Million Euro.

Springen auch die Geldgeber ab?

Die Verlängerung des auslaufenden Vertrags mit Wulffs Firma EnGarde schien deshalb reine Formsache. Eine nachvollziehbare Begründung dafür, dass es nun doch nicht weitergeht, hat Wulff vom NFR laut eigener Aussage nicht bekommen. Mit dem damaligen NFR-Vorsitzenden Claus Büttner war sich Wulff im vergangenen Jahr über eine Fortsetzung einig. Doch Büttner starb im Juni 2023 bei einem Unfall. 

Trotz der verhärteten Fronten wird EnGarde das Spring- und Dressur-Derby in diesem Jahr vom 8. bis 12. Mai noch ein letztes Mal organisieren.

"Wir werden ein wunderbares Derby 2024 vorbereiten und versuchen, uns auf allerhöchstem Niveau zu verabschieden." Derby-Organisator Volker Wulff

Danach übernimmt Rath - einstiger Reiter des bis dahin weltweit teuersten Dressurpferdes Totilas - die Organisation des zweiten deutschen Turnierklassikers neben dem weitaus größeren CHIO in Aachen. Er veranstaltet auch das Hallenturnier in Frankfurt/Main kurz vor Weihnachten. 

In Klein Flottbek könnten allerdings sämtliche Geldgeber um Hauptsponsor Albert Darboven wegen des Veranstalterwechsels von ihren Verträgen zurücktreten. Auch die Vereinbarung zur zeitweisen Nutzung des Jenisch-Parks läuft zum kommenden Jahr aus.

Weitere Informationen
Der deutsche Reiter Marvin Jüngel mit Balou's Erbin jubelt. © WITTERS

Reiten: Youngster Marvin Jüngel triumphiert im Spring-Derby

Der Sachse setzte sich knapp vor der Dänin Caroline Rehoff Pedersen durch. Die beiden Youngster waren auf dem schweren Parcours als einzige Starter ohne Fehler geblieben. mehr

Ludger Beerbaums Coupe de Coeur verweigert am Großen Wall. © fishing4

Pulvermanns Parcours - Ein Meisterstück

Das Deutsche Spring-Derby in Hamburg - seit 1920 eine ganz besondere Herausforderung für Pferd und Reiter. Insgesamt 17 Hindernisse müssen auf 1.230 Metern überwunden werden. mehr

Dieses Thema im Programm:

Sport | 20.03.2024 | 16:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Pferdesport

Mehr Sport-Meldungen

HSV-Trainer Steffen Baumgart © Witters/TimGroothuis

"Druck auf dem Kessel": Baumgarts angeschlagener HSV empfängt Schalke

In der Partie gegen die "Königsblauen" geht es darum, die eigene Ergebnisskrise zu überwinden - und auch um den Job von Trainer Steffen Baumgart? mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?