Schwimmer Wellbrock zum Finals-Termin: "Da macht man etwas kaputt"
An den im Rahmen der Finals ausgetragenen deutschen Meisterschaften nimmt Weltklasse-Schwimmer Florian Wellbrock aus Termingründen nicht teil. Der 25 Jahre alte gebürtige Bremer sieht eine Chance für seinen Sport vertan.
Für das Multisportevent Finals hätte sich Wellbrock einen anderen Termin gewünscht. "Ich muss ehrlicherweise etwas mit dem Kopf schütteln. Der Schwimmsport wird da in Deutschland gar nicht gut verkauft", sagte der Norddeutsche. Der Tokio-Olympiasieger im Freiwasser nimmt wegen der schon am 14. Juli beginnenden Weltmeisterschaften in Japan nicht an den deutschen Meisterschaften in Berlin von Donnerstag bis Sonntag teil.
Wellbrock rechnet nicht mit Topleistungen in Berlin
"Es fehlt zwar nur das Freiwasserteam, aber auch die anderen deutschen Spitzenschwimmer können sich auf die Finals nicht richtig vorbereiten, weil die Vorbereitung auf die WM natürlich im Vordergrund steht", sagte Wellbrock. "Und dadurch sind dann auch nicht solche tollen Leistungen bei den Finals zu erwarten, die normalerweise möglich wären."
"Da macht man etwas kaputt." Florian Wellbrock
Wellbrock ergänzte: "Ich denke schon, dass man mit deutschen Rekorden, die bei den Finals fallen könnten, die Veranstaltung viel besser verkaufen und vermarkten könnte. Da macht man etwas kaputt, wenn ein größeres Ereignis unmittelbar hinten ansteht. Die Qualität des Schwimmsports wird da nicht so an den Zuschauer gebracht, wie es möglich wäre."
Anders als der Bremer wollen Lukas Märtens, Isabel Gose und Anna Elendt kurz vor der WM Schwung aufnehmen. Der 21 Jahre alte Märtens will nach EM-Gold und WM-Silber endlich zu seinem ersten deutschen Meistertitel schwimmen. "Es hat bislang nie gepasst, das möchte ich diesmal unbedingt nachholen", sagte der Magdeburger vor den nationalen Wettkämpfen (6. bis 9. Juli). Die erste Gelegenheit dazu bietet sich gleich am Donnerstag über die 4x200 m Freistil.
Enorme Sportarten-Bandbreite bei den Finals
Bei den Finals werden von Donnerstag bis Sonntag in 18 Sportarten 159 Meistertitel vergeben. Die Wettbewerbe finden in Düsseldorf, Duisburg, Kassel (Leichtathletik) und Berlin (Schwimmen) statt. Die Bandbreite der Sportarten ist groß. Auch junge Sportarten wie Stand-Up-Paddling, BMX und Breaking sind vertreten.
ARD und ZDF zeigen die Finals ausführlich
ARD und ZDF machen aus den Finals wieder eine Art Mini-Olympia. Die beiden Sender produzieren und zeigen mehr als 25 Stunden live in den Hauptprogrammen und mehr als 70 Stunden Livestreams. Hier geht es zur Übersicht der Sportschau. Los geht es am Donnerstag, das Sportstudio des ZDF beginnt im Hauptprogramm um 14.15 Uhr. Am Freitag startet das Erste mit der Sportschau um 14.10 Uhr seine knapp sechsstündige Sendung.