Volleyball: Lüneburg träumt vom Champions-League-Coup gegen Berlin
Die Volleyballer der SVG Lüneburg stehen vor einem Meilenstein ihrer Vereinsgeschichte. Erstmals spielen sie um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Das Hinspiel gegen den Bundesliga-Rivalen Berlin Volleys findet am Mittwoch (19 Uhr) daheim in Lüneburg statt.
Es ist das Aufeinandertreffen der beiden besten deutschen Volleyball-Teams. Matthew Knigge, der 2023/2024 noch für die SVG auflief und nun in Berlin spielt, sprach dennoch von einer "etwas tristen Paarung" - die es in dieser Saison schon dreimal gab: Sowohl im Liga-Cup als auch in der Bundesliga und im Pokal behielten stets die Berliner die Oberhand bei insgesamt nur einem Satzverlust.
Knigge hätte sich trotzdem einen anderen Gegner gewünscht: "Das Tolle an der Champions League ist, gegen Teams zu spielen, gegen die man normalerweise nicht spielt, und sich mit ausländischen Clubs zu messen. Da trifft man oft Freunde aus der Nationalmannschaft und lernt neue Städte kennen. Das ist der spaßige Teil des Jobs", erklärte der Amerikaner.
SVG ist klarer Außenseiter, will aber kämpfen
Dass die Niedersachsen zum Einstieg in die K.o.-Runde ausgerechnet gegen das deutsche Topteam der vergangenen Jahre antreten müssen, ist dem Reglement des europäischen Volleyball-Verbandes (CEV) geschuldet. Die Berliner hatten nach der Gruppenphase gegenüber den punktgleichen Mailändern den etwas besseren Satzquotienten.
"Wir brauchen natürlich einen Sahnetag - wie immer gegen Berlin" SVG-Sportchef Bernd Schlesinger
Die Favoritenrolle ist klar: Berlin ist in der Liga noch ungeschlagen und hat in 20 Spielen lediglich vier Sätze abgegeben. Die "LüneHünen" wollen aber dagegenhalten: "Wir ergeben uns nicht vorher, unsere Jungs sind extrem ehrgeizig", erklärte der Sportliche Leiter Bernd Schlesinger, der zuletzt den erkrankten Chefcoach Stefan Hübner vertreten hatte.
Schlesinger: "Wir schreiben Geschichte für die SVG"
Für Schlesinger sind die beiden Duelle schon jetzt ein Highlight der Saison: "Wir schreiben Geschichte für die SVG. Und es ist gut für den deutschen Volleyball, dass einer ins Viertelfinale kommt. Unser Ziel ist immer, alles zu geben, einen großen Kampf zu liefern. Schlüssel wird der Bereich Aufschlag - Annahme sein. Wer den gewinnt, für den steigen die Chancen, sich durchzusetzen."
Berlin mit Respekt und personellen Sorgen
Beim Gegner Berlin ist der Respekt vor der SVG groß: "Man braucht gegen Lüneburg einen langen Atem und muss geduldig bleiben, denn dieser Gegner gibt selbst bei größeren Rückständen nie auf", sagte Geschäftsführer Kaweh Niroomand.
Zudem werden die Hauptstädter wegen einer Grippewelle wohl nicht in Bestbesetzung antreten können: "Bei uns stellt sich bis zuletzt die Frage: Wer ist gesund, wer kann halbwegs gesund mitspielen und wer fällt mit Sicherheit aus?"
Rückspiel am 26. Februar in Berlin
Die SVG muss in eigener Halle vorlegen, denn in Berlin, wo am 26. Februar das Rückspiel stattfindet, haben die Niedersachsen seit 2014 alle 17 Partien verloren.
Eineinhalb Wochen nach dem Duell auf internationalem Parkett treffen beide Mannschaften dann in der Bundesliga erneut aufeinander: Am 8. März gastiert der Spitzenreiter bei seinem ersten Verfolger in Lüneburg.
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