Rugby-EM in Hamburg: Versöhnlicher Abschluss für die deutschen Teams
Die deutschen Teams haben die 7er-Rugby-Europameisterschaft in Hamburg versöhnlich beendet. Die Männer landeten auf dem fünften Rang, die Frauen wurden dank ihres zweiten Turniererfolges Siebte.
Der Traum der deutschen 7er-Rugby-Nationalmannschaft vom Turniersieg beim EM-Heimspiel in Hamburg war bereits am Sonnabend mit der 19:21-Niederlage im Viertelfinale gegen Angstgegner Großbritannien geplatzt. Dabei hatte das Team von Nationaltrainer Clemens von Grumbkow die Partie lange dominiert und schon mit 19:0 geführt.
Immerhin gelangen in den Platzierungsspielen dann noch zwei Siege - 31:5 gegen Italien und 26:12 gegen Portugal. "Das war wichtig für die Moral", sagte von Grumbkow nach der Partie vor rund 2.000 Zuschauern im Sportpark Steinwiesenweg: "Wir haben es uns alle anders vorgestellt. Aber im Endeffekt haben wir das Minimalziel erreicht."
Ziel bleibt der Aufstieg in die Weltserie
Den Sieg in Hamburg sicherte sich Spanien. Europameister wurde das drittplatzierte Irland, das zuvor das Turnier in Portugal gewonnen hatte. Durch Platz sieben in der Endabrechnung der beiden Turniere spielt Deutschland im kommenden Jahr erneut in der Challenger Series, in der es um den Aufstieg in die Weltserie geht. Dieser bleibt auch weiter das große Ziel des Verbands Rugby Deutschland.
Frauen schlagen Irland erneut
Auch die deutschen Frauen waren im Viertelfinale - mit 0:52 am späteren Europameister Frankreich - gescheitert. Das Team um Kapitänin Mette Zimmat beendete das Turnier schließlich auf Rang 7, die beste EM-Platzierung einer deutschen Frauen-Auswahl seit 2011. Nach einer 12:22-Niederlage im ersten Platzierungsspiel gegen Großbritannien gab es am Ende einen 15:5-Erfolg gegen Irland - auch in der Vorrunde hatten die Deutschen die Irinnen bezwungen.
Nur zwei Siege in sechs Spielen - den deutschen Frauen wurden bei der EM klar die Grenzen aufgezeigt. "Wir sind kein Profiteam, das hat man, glaube ich, deutlich gesehen", bekannte die gebürtige Hamburgerin Zimmat bereits nach der Niederlage in der Gruppenphase gegen Frankreich (0:48) im NDR Interview. "Wir müssen einfach öfter auf einem so hohen Niveau spielen, um dagegenhalten zu können. Die sind einfach zwei Schritte weiter als wir."
Rugby-Event in Hamburg soll etabliert werden
Die Europameisterschaft war nach dem Turnier in Hannover vor 14 Jahren wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Rugby Deutschland, der Kontinentalverband Rugby Europe sowie die Stadt Hamburg wollen das jährlich stattfindende Event in der Hansestadt etablieren. Dafür soll künftig das Millerntor-Stadion des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli als Austragungsort dienen.