Rostock Seawolves gewinnen BBL-Krimi gegen Hamburg Towers
Für den Aufsteiger war es der erste Sieg nach zuvor fünf Niederlagen in Folge. Die Mannschaft von Trainer Christian Held überholte die zuvor punktgleichen Hamburger damit in der Tabelle und ist nach zehn Spieltagen voll im Soll. Selbiges trifft für die Towers fraglos nicht zu. Der Europapokal-Teilnehmer kassierte am Sonntagabend in Rostock seine fünfte Pleite in Serie.
Seawolves punkten von der Freiwurflinie
Beide Teams suchten von Beginn an den schnellen Weg zum Korb. Die Zuschauer in der Rostocker Stadthalle wurden so Zeugen einer kurzweiligen Partie, in der viele Würfe allerdings ihr Ziel verfehlten. So resultierten neun der 20 Zähler der Seawolves im ersten Viertel aus Freiwürfen.
Das zeugte von der aggressiven, aber eben nicht immer regelkonformen Verteidigungsarbeit der Hamburger, die nach zehn Minuten mit einem Punkt in Rückstand lagen (19:20).
Wohlfarth-Bottermann schreibt Geschichte ...
Zu diesem Zeitpunkt hatte ihr Center Jonas Wohlfarth-Bottermann bereits BBL-Geschichte geschrieben. Dem 2,08-Meter-Hünen waren seine Blocks Nummer 214 und 215 in der Bundesliga gelungen. Der 32-Jährige schob sich damit in der Bestenliste der deutschen Eliteklasse auf Platz drei hinter John Bryant (409) und Daniel Theis (249). Nach Feiern dürfte "WOBO", wie der gebürtige Bonner gerufen wird, am Sonntagabend aber dennoch nicht zumute gewesen sein.
... und fliegt dann vom Parkett
Denn für ihn war das Spiel zwei Minuten vor der Halbzeit vorzeitig beendet. Nachdem der Center Elias Valtonen ein Bein gestellt hatte, wurde er vom Schiedsrichter-Gespann wegen eines disqualifizierenden Fouls von der Platte geschickt. Die Gäste mussten den Ausfall ihres Korbbeschützers fortan im Kollektiv auffangen.
Es gelang ihnen zunächst sehr gut. Zur Pause lagen die Towers mit 42:40 in Führung, nachdem sie zwischenzeitlich einem 19:24-Rückstand (12.) hatten hinterher laufen müssen.
Woodard dreht im dritten Viertel auf
Auch nach dem Seitenwechsel begegneten sich die Nordrivalen auf Augenhöhe, zielten nun aber viel präziser als zuvor. Insbesondere James Woodard punktete jetzt regelmäßig. Dem US-Amerikaner in Reihen der Hamburger gelangen allein im dritten Abschnitt zwölf Zähler. Er hatte so großen Anteil daran, dass die Gäste vor dem Schlussviertel mit 60:59 führten.
Pearson führt Rostock zum Sieg
Ausruhen konnte sich der Europapokal-Teilnehmer auf diesem Mini-Vorsprung natürlich nicht. Zumal Rostock auch im letzten Durchgang immer wieder zurückkam, wenn es gerade so aussah, als sollten die Towers erstmals etwas davonziehen können. Der BBL-Novize zeigte eine beeindruckende kämpferische Leistung und ging durch einen Drei-Punkte-Wurf von Derrick Alston Jr. seinerseits wieder mit 70:69 in Führung (16.).
Als Nijal Pearson kurz darauf ebenfalls aus der Distanz auf 73:69 für die Mecklenburger erhöhte (18.), nahm Hamburgs Coach Raoul Korner eine Auszeit. Er forderte von seinen Akteuren mehr Entschlossenheit und Konzentration im Angriff. Tatsächlich konnten die Gäste nach Wiederbeginn auch sofort verkürzen. Aber Rostocks Antwort war ein erneuter Drei-Punkte-Wurf von Pearson zum 78:73.
Den Towers blieben nun noch 50 Sekunden, ihre fünfte Niederlage in Serie zu verhindern. Sie schafften es nicht mehr und verließen anschließend frustriert das Parkett, während die Seawolves ihren Befreiungsschlag feierten.