Ocean Race: Malizia-Co-Skipperin Kuiper am Kopf verletzt
Beim Ocean Race hat sich an Bord der deutschen Yacht Malizia des Hamburger Skippers Boris Herrmann kurz vor Kap Hoorn ein Verletzungsdrama ereignet. Co-Skipperin Rosalin Kuiper zog sich eine Kopfwunde und eine Gehirnerschütterung zu.
Die Niederländerin war am Sonntagmorgen (Ortszeit) im Schlaf aus der Koje gefallen, als das Boot in schwerer See unerwartet drehte und heftig aufschlug. Beim Sturz zog sich Kuiper eine Gehirnerschütterung, eine zunächst stark blutende Platzwunde über der rechten Augenbraue und Prellungen zu. Diagnose und Behandlung stimmte Skipper Herrmann mit Ocean-Race-Rennarzt Spike Briggs vom MSOS (Medical Support Offshore) ab. Erste Hilfe hatten Co-Skipper Will Harris und Onboard-Reporter Antoine Auriol geleistet.
"Ich werde darüber hinwegkommen. Zurzeit sehe ich aus wie Piratin Rosie. Ich schlafe viel und die Jungs kümmern sich um mich." Rosalin Kuiper, Co-Skipperin der Malizia
"Ich hatte große Schmerzen, wusste aber gar nicht, wo ich war", berichtete Kuiper, die sechs Meter durchs Boot gerutscht war. Gefunden hatte sie dann Harris, aufgeschreckt durch einen lauten Knall und einen Blick in die leere Koje seiner Mitseglerin. "Wir hörten ein Wimmern und Stöhnen, konnten es zunächst aber nicht zuordnen. Dann fanden wir Rosie in der Ecke liegend."
Die Crew kämpft darum, Kuiper im starken Seegang möglichst ruhig zu halten. "Wir tun, was wir können, aber die Bedingungen sind unglaublich hart. Rosie ist wirklich tapfer und versucht, sich auszuruhen", sagte Harris. Wegen der abgelegenen Lage des Bootes und der Tatsache, dass sich die 26-Jährige in einem stabilen Zustand befindet, entschied sich die Malizia-Crew zur Weiterfahrt.
Malizia vor Kap Hoorn in Führung
Die Malizia befand sich Montagmorgen rund 100 Seemeilen südwestlich von Kap Hoorn. Die legendäre Landmarke dürften Boris Herrmann und seine Crew aller Voraussicht nach im Laufe des Tages als erste umrunden, der Vorsprung gegenüber der Holcim-Yacht beträgt rund 30 Seemeilen. Immerhin: Die Wettervorhersage verspricht abnehmende Winde und damit verbesserte Bedingungen.