Leichtathletik-DM: Onnen bejubelt Silber, Mordi schiebt Frust
Für die norrdeutschen Leichtathleten gab es am ersten Tag der Hallenmeisterschaften in Leipzig am Sonnabend Licht und Schatten. Während sich Hochspringerin Imke Onnen über Silber freute, schob Hürdensprinter Manuel Mordi Frust.
Onnen übersprang 1,86 Meter und wurde damit Zweite. Fünf Jahre nachdem die Hochspringerin von Hannover 96 in derselben Halle das Duell mit Christina Honsel für sich entscheiden konnte, revanchierte sich die Wattenscheiderin dieses Mal und gewann mit 1,91 Meter. Onnen scheiterte drei Mal an dieser Höhe, die gleichbedeutend mit der Qualifikationsnorm für die Europameisterschaften Anfang Juni in Rom ist.
"Es hat ein bisschen das Timing gefehlt"
"Am Schluss hat ein bisschen das Timing gefehlt, das ist natürlich ein bisschen schade, aber ich glaube, ich habe gezeigt, dass ich heute sehr hoch hätte springen können", erklärte Onnen. Doch die 29-Jährige muss sich nicht zu sehr ärgern, denn auch sie hat diese Höhe in dieser Saison bereits geschafft und kann dann bei der EM in der italienischen Hauptstadt weitere wichtige Qualifikationspunkte für die Olympischen Spiele in Paris sammeln.
Onnen sieht Rankingsystem kritisch
Nicht nur nach Rom zur EM, sondern auch zu Olympia nach Paris führen nämlich verschiedene Wege: Zum einen klassisch über die Erfüllung einer Norm (EM: 1,91 Meter, Olympia: 1,98 Meter) und zum anderen über ein Rankingsystem, für das die Athletinnen und Athleten auf möglichst hochklassigen Wettbewerben Punkte sammeln müssen. "Es ist auf jeden Fall viel Taktik dabei, man muss versuchen, in möglichst gute Wettkämpfe zu kommen, was natürlich schade ist, weil das die kleinen Lieblingswettkämpfe nicht mehr hundertprozentig supportet", kommentierte Onnen das Qualifikationssystem.
In der kommenden Wochen geht die Niedersächsin daher in Madrid wieder international auf Höhen- und Punktejagd.
Wittmann verpasst Titelverteidigung
Sechs Sprünge, nur zwei gültige Versuche und ebenfalls eine Silbermedaille: Das ist die Bilanz von Onnens Vereinskameradin Kira Wittmann. Ihren Titel aus dem Vorjahr konnte die Hallen-EM-Finalistin im Dreisprung gegen die Siegerin Jessie Maduka (Cologne Athletics; 14,04 Meter) nach Problemen mit dem Anlauf nicht verteidigen. "Ich hatte diese Saison viele Ungültige, ich hoffe im Sommer wird das besser", sagte Wittmann.
Mordi nach Fehlstart im Vorlauf raus
Einen noch viel unglücklicheren Tag erwischte der Hamburger Hürdensprinter Manuel Mordi. Der Deutsche Freiluftmeister des vergangenen Jahres war als Mitfavorit über 60-Meter-Hürden nach Sachsen gereist. Doch nach einem Fehlstart im Vorlauf waren die Titelkämpfe für den HSV-Athleten schon wieder beendet, bevor sie richtig angefangen hatten.
"Der Starter hat ziemlich lange gewartet und ich habe ein Geräusch gehört, deswegen bin ich raus aus dem Startblock. Das Kampfgericht wollte mich nicht unter Vorbehalt starten lassen", sagte Mordi enttäuscht, nachdem er seine Tasche unverrichteter Dinge gepackt hatte.