"Job noch nicht erledigt": Ehlers/Wickler greifen heute nach Olympia-Gold
Nils Ehlers und Clemens Wickler gehen das Beachvolleyball-Finale bei den Olympischen Spielen selbstbewusst an. Die schwedischen Gegner gelten als Favoriten. Aber die Hamburger haben in Paris noch nicht verloren.
Sechs Spiele, sechs Siege - das ist die beeindruckende Bilanz des Duos vom ETV Hamburg im Sand unter dem Eiffelturm. "Wir spielen hier in Paris auf einem so hohen Niveau wie nie zuvor", sagte der 30-jährige Ehlers und fügte hinzu: "Das macht mich zuversichtlich, dass wir auch im Finale auf diesem Niveau spielen können."
Heute Abend (22.30 Uhr) treffen sie auf die Weltranglistenersten David Ahman und Jonatan Hellvig, die einerseits vier von fünf ihrer Elite-Turniere in diesem Jahr gewonnen haben. Andererseits haben die Schweden in der Vorrunde von Paris auch zwei Niederlagen erlitten und waren nur als Dritte weitergekommen.
Im vergangenen Jahr haben Ehlers und Wickler die Schweden schon einmal besiegt. Dass dies in einem K.o.-Duell noch nicht gelungen ist, ficht die Hamburger nicht an. "Wir haben schon oft gegen sie verloren", erklärte Ehlers nach dem packenden 2:1 (21:13, 17:21, 15:13) im Halbfinale gegen die Tokio-Olympiasieger Anders Mol und Christian Sörum. "Aber gegen Norwegen haben wir auch noch nie gewonnen. Jetzt haben wir es also geschafft."
Ehlers: "Jetzt gehen wir auf Gold"
Das Duo Ehlers/Wickler hat erst nach den Sommerspielen in Tokio zusammengefunden. Wicklers voriger Partner Julius Thole, mit dem er Vizeweltmeister geworden und bei Olympia ins Viertelfinale gekommen war, hatte seinen Rücktritt erklärt. Der 29-jährige Wickler allerdings hat sich davon nicht aus der Bahn werfen lassen. Ganz im Gegenteil.
"Wir haben uns drei Jahre lang den Arsch aufgerissen, das fühlt sich jetzt richtig gut an", sagte Wickler. "Es ist einfach unglaublich. Wir werden auf dem Podium stehen. Egal ob Gold oder Silber, es ist unfassbar", kündigte Ehlers mit Freudentränen in den Augen an. Der 2,11-Meter-Mann ist im Blockspiel absolute Weltklasse und glänzt dazu in Paris auch immer wieder mit klugen Schlägen ins hintere Feld. Wickler überzeugt in der Defensive und beim Aufschlag.
Zwölf Jahre nach dem goldenen Triumph von Julius Brink und Jonas Reckermann in London können die deutschen Beachvolleyballer auf ihre nächste Sternstunde auf der größten Bühne des Sports hoffen. Eine Medaille bei Olympia zu holen, sei "immer das Ziel" für das Team gewesen, betonen die Hamburger, die Silber schon sicher haben. "Es ist ein Lebenstraum, der in Erfüllung geht", sagte Wickler. Und der Traum ist noch nicht vorbei. Ehlers kündigt an: "Jetzt gehen wir auf Gold."