Hamburg-Marathon: Melderekord und Party-Stimmung
So viele Teilnehmer wie nie und Party an der Strecke: Der 38. Hamburg-Marathon wird ein Spektakel der Superlative. Der NDR überträgt live.
Ein Rekord ist schon vor dem Start des 38. Hamburg-Marathon gefallen: Insgesamt 38.000 Teilnehmer haben für die unterschiedlichen Strecken gemeldet - darunter 15.000 für die 42,195 Kilometer. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es 11.800 Anmeldungen gewesen. Diesmal ist das Lauf-Spektakel auf allen Distanzen ausgebucht. Der NDR überträgt heute von 9.15 Uhr bis 12.20 Uhr live.
"Wir sind ein bisschen überrascht über den wahnsinnigen Zuspruch. Ich glaube, all die, die während Corona angefangen haben zu laufen, sind jetzt soweit, dass sie sich das zutrauen. Und die, die während Corona Angst hatten, kommen jetzt auch wieder", sagte Marathon-Chef Frank Thaleiser dem NDR. Das große Interesse im Elitefeld führte er auf die für viele Läufer letzte Möglichkeit zurück, sich in Hamburg für die Olympischen Spiele im Sommer zu qualifizieren. Das deutsche Marathon-Team steht allerdings bereits fest.
"Wir hätten ein noch viel größeres Feld haben können, das geht aus organisatorischen Gründen aber nicht." Frank Thaleiser
Vorjahressieger Koech will erneut glänzen
Für eine weitere Bestmarke neben den Rekordanmeldungen möchte Vorjahressieger Bernard Kiprop Koech sorgen. Der Kenianer, der 2023 in 2:04:09 Stunden triumphiert hatte, will seinen eigenen Streckenrekord weiter steigern und sich für Paris empfehlen. "Ich bin gesund und bereit, eine Topleistung abzurufen", sagte er am Donnerstag.
Die schnellste Zeit im Starterfeld weist allerdings der Äthiopier Getaneh Molla (2:03:34) auf. Erstmals sind in Hamburg 23 Top-Athleten mit persönlichen Bestzeiten unter 2:10 Stunden im Elitefeld vertreten - darunter 2021-Sieger Martin Musau und Geoffrey Kirui, der 2017 in London Marathon-Weltmeister geworden war (beide Kenia).
Steinruck peilt "Familienrekord" an
Sebastian Hendel (LG Braunschweig) war bereits 2022 als Tempomacher in Hamburg am Start, diesmal läuft er sein eigenes Rennen und will seine persönliche Bestzeit von 2:10:14 Stunden angreifen. Ziel ist eine Zeit unter 2:10 Stunden: "Man muss auch mal ein Risiko eingehen", erklärte der 28-Jährige.
Seine Ehefrau Kristina Hendel (LG Braunschweig) ist ebenfalls dabei, zudem stehen aus deutscher Sicht Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) und Rabea Schöneborn (SCC Berlin) im Fokus, die 2022 in München gemeinsam Team-Europameisterinnen geworden waren.
Steinruck möchte an der Elbe den "Familienrekord" von 2:24:35 Stunden brechen, den ihre Mutter und Trainerin Katrin Dörre-Heinig 25 Jahre zuvor ebenfalls in Hamburg aufgestellt hatte. Ende Januar hatte sie sich in Osaka bereits auf 2:24:56 Stunden gesteigert, die Olympia-Qualifikation damit aber knapp verpasst. "Meine Mama sagt, es wird Zeit, dass du die Rekorde in die Hand nimmst", sagte die 34-Jährige, die schon 2013 und 2014 in der Hansestadt gestartet war.
Spannung im Feld der Frauen
Hendel (Bestzeit: 2:27:29 Stunden 2022 in Hamburg) und Schöneborn (2:27:03 2021 in Berlin) wollen sich nach Verletzungsproblemen und Erkrankungen mit guten Leistungen zurückmelden. Hendel pokert allerdings: "Ich habe muskuläre Probleme. Entweder ich habe meinen Glückstag oder ich muss mich bremsen."
Favoritin bei den Frauen ist Gotytom Gebreslase. Die Äthiopierin, die 2022 in persönlicher Bestzeit von 2:18:11 Stunden WM-Gold gewann, peilt wie viele andere die Olympia-Qualifikation an. Aufgrund der großen Konkurrenz im eigenen Land müsste sie in in der Hansestadt allerdings deutlich unter dem Streckenrekord ihrer Landsfrau Yalemzerf Yehualaw (2:17:23) bleiben, um eine Chance auf die Teilnahme an den Sommerspielen zu haben.
Auch die Kenianerin Winfridah Moseti sowie deren Landsfrau Irine Cheptai, die in Hamburg ihr Marathon-Debüt gibt, gelten als Anwärterinnen auf den Sieg.