"Vor keinem Angst" - Gelingt den Fischtown Pinguins der ganz große Coup?
Die Fischtown Pinguins Bremerhaven stehen zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte im Halbfinale der DEL-Play-offs. Für den Hauptrundensieger scheint sogar der ganz große Eishockey-Coup möglich.
Alfred Prey war mächtig stolz. "Es war immer mein Traum, mit den Fischtown Pinguins das Halbfinale der DEL zu erreichen", sagte der langjährige Manager des früheren Außenseiters aus dem hohen Norden. Mit dem 4:0-"Sweep" in der Best-of-Seven-Serie des Viertelfinals gegen den ERC Ingolstadt und dem historischen ersten Schritt in die Vorschlussrunde soll im Titelrennen aber noch lange nicht Schluss sein: "Wir haben vor keinem Angst." Die Brust der Hauptrundensieger wird immer breiter.
Erstes Halbfinale am Ostermontag
Trainer Thomas Popiesch ließ nach dem 3:1-Erfolg am Sonntag in Ingolstadt die Zügel aber erst einmal etwas schleifen. "Die Jungs sollen nun auf der Heimfahrt ruhig feiern", sagte der 58-Jährige bei "Magenta Sport". "Einen Feierbefehl wird es von mir aber nicht geben." Zeit zur Regeneration hat sich sein Team durch den glatten Sieg gegen die Oberbayern immerhin erarbeitet. Weiter geht es für das Team von der Waterkant erst an Ostermontag, Halbfinalgegner ist der EHC München.
Popiesch dienstältester DEL-Coach
Bereits jetzt ist es eine grandiose Saison für die Pinguins, die mit großer Kontinuität am Erfolg schraubten. Prey ist seit 35 Jahren im Bremerhavener Eishockey aktiv und Trainer Popiesch steht seit acht Jahren beim Club an der Bande - er ist der DEL-Cheftrainer mit der längsten laufenden Amtszeit und rockt mit einem ungewöhnlich zusammengestellten Team die Liga.
"Alles bei uns in der Organisation passt irgendwie zusammen." Manager Alfred Prey
Während ligaweit 75 Prozent der Importspieler aus Nordamerika stammen, setzt Bremerhaven auf Slowenen und Dänen in den Schlüsselpositionen. Der slowenische "Karawanken-Express" mit Jan Urbas, Ziga Jeglic und Miha Verlic bildet seit Jahren das Prunkstück der Offensive, die Verteidiger Phillip Bruggisser und Nicholas B. Jensen gehören zu den besten ihrer Zunft. "Alles bei uns in der Organisation passt irgendwie zusammen", so Prey.
Furchner übernimmt für Manager Prey
Der 70-Jährige wird am 1. April sein Amt an Sebastian Furchner übergeben und zukünftig mit Geschäftsführer Hauke Hasselbring eher im Hintergrund wirken. Das Ende einer Ära soll nicht zu einem Bruch führen. Furchner kündigte bereits an, Änderungen nur mit viel Fingerspitzengefühl vorzunehmen.
"Ich komme ja in ein funktionierendes System rein und gerade diese familiäre Atmosphäre des Vereins möchte ich beibehalten", sagte er. "Es geht nicht darum, das Rad neu zu erfinden". Dafür sind die Fischtown Pinguins aktuell auch viel zu erfolgreich.