Beteiligt sich Hamburg an Olympia-Bewerbung? Tschentscher offen
Bürgermeister Peter Tschentscher kann sich gut vorstellen, dass sich Hamburg gemeinsam mit anderen Städten um Olympische Sommerspiele bewirbt. Dass ein Volksentscheid vor sieben Jahren gegen eine Bewerbung votierte, stehe dem nicht entgegen.
"Diese Erörterung ist etwas anderes, als wir vor Jahren abgestimmt haben", betonte Peter Tschentscher in einem Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal. Er fände die Idee "jedenfalls bedenkenswert".
Die Mitglieder des Deutschen Olympischen Sportbundes hatten zuletzt einen ergebnisoffenen Dialog für das kommende Jahr beschlossen. Das Ziel ist es, 2036 oder 2040 wieder Olympische Spiele nach Deutschland zu holen.
Die neue Idee: Mehrere Städte könnten die finanziellen Belastungen gemeinsam stemmen. "Wenn man die Sportstätten, die es schon gibt, aus mehreren Städten kombiniert und vielleicht noch ein bisschen Olympia-tauglich umbaut, könnte es wieder Olympische Spiele in Deutschland geben", unterstrich Tschentscher.
Hamburgs Bürger sagten schon einmal Nein zu Olympia
Hamburg hatte sich bereits 2015 - damals war der SPD-Politiker noch Finanzsenator der Hansestadt - um Olympia bewerben wollen. Die Pläne waren ausgereift, zur Bewerbung kam es jedoch nicht, weil sie bei einem Volksentscheid durchfielen. "Wir hätten das in Hamburg gerne gemacht. Aber die Bevölkerung wünschte sie nicht - mit knapper Mehrheit", blickte Tschentscher zurück.
Jetzt müsse man trotzdem "darüber nachdenken dürfen", ob Hamburg der Teil einer gemeinsamen Bewerbung sein könnte. Denkbar wäre zum Beispiel, dass an Alster und Elbe die Segelwettbewerbe und andere Wassersportarten stattfinden. Die Stadt hat sich nach Marathon und Cyclassics in den vergangenen Jahren auch einen Namen als Triathlon-Hochburg gemacht.
Bürgerbefragung für 2024 geplant
Der Plan des DOSB sieht vor, dass im Jahr 2024 die Bürgerinnen und Bürger nach ihrer Meinung befragt werden. Und auch Tschentscher sagte: "Ich habe es so verstanden, dass es eine sehr frühe Phase ist. Diese Überlegungen beginnen jetzt erst. Es wird sich auch zeigen, welche anderen deutschen Städte sich daran beteiligen wollen. Und dann wird man diese Frage auch in Hamburg entscheiden. Entweder negativ oder positiv."