BG Göttingen: Fastenzeit für die Fans
Wegen mutmaßlicher Bomben-Blindgänger rund um die Basketball-Arena musste Bundesligist BG Göttingen seine Heimspiele neu terminieren - und steht deshalb vor einer hohen Belastung. Vor allem das Saisonfinale hat es mit zwölf Partien binnen sieben Wochen in sich.
Am Mittwoch war zum vorerst letzten Mal "Stimmung in der Bude", als die Göttinger den Mitteldeutschen BC mit 96:93 bezwangen und den fünften Sieg in Serie feierten. 3.120 Zuschauer sahen eine hochdramatische Partie, die erst in den Schluss-Sekunden zugunsten der "Veilchen" ausging.
Headcoach Roel Moors zeigte sich nach dem Erfolg begeistert - vor allem von der Unterstützung in der Halle: "Die Fans waren heute wieder sehr laut, das ist ein Extra", sagte der Belgier dem "Göttinger Tageblatt". Auch BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen sprach von einer "grandiosen Stimmung", die "ganz sicher geholfen hat, den Sieg einzufahren".
Umzug in die "Lok-Hölle" weckt Erinnerungen
Auf so einen geballten Fan-Support müssen die "Veilchen" nun vorerst verzichten. Wegen der bevorstehenden Kampfmittelräumung ist die angestammte Heimspielstätte drei Monate gesperrt - das hat einen kuriosen und auch anstrengenden Spielplan zur Folge. Zunächst treten die Niedersachsen nun viermal hintereinander auswärts an: In Frankfurt (8. Januar), in Hamburg (15. Januar), in München (29. Januar) und in Bamberg (5. Februar).
Danach folgen zwei Partien in der historischen Lokhalle - jener Spielstätte, in der die Göttinger bis 2011 ihre Heimspiele austrugen. Am 9. Februar kommen die Academics Heidelberg mit Ex-BG-Kapitän Akeem Vargas, zwei Tage später sind die Merlins Crailsheim zu Gast. Bei den Fans löst die Rückkehr in die "Lok-Hölle", in der die Niedersachsen 2010 Europapokalsieger wurden, Euphorie aus - die besten Plätze sind längst ausverkauft.
Zwei Spiele im März, neun im April
Doch Meinertshagen sprach im NDR auch von einer "sehr hohen Belastung", die der Spielplan den Göttingern beschere. Tatsächlich hat die BG zwischen Mitte Februar und Ende März lediglich zwei Spiele (10. März in Heidelberg, 25. März beim Mitteldeutschen BC), ehe dann der Saisonendspurt mit zwölf Partien binnen sieben Wochen ansteht.
Allein im April sind die Göttinger neun Mal gefordert, sechs Mal in eigener Halle. Für das angestrebte Ziel Play-offs könnte sich die zu erwartende Fan-Unterstützung allerdings auch als Vorteil erweisen. Denn, wie BG-Coach Moors nach dem jüngsten Heimsieg feststellte, werden auch die Fans "immer besser".