2:1-Führung im Halbfinale: Grizzlys Wolfsburg vor Coup gegen München
Mit einem solchen Zwischenstand war nicht zu rechnen: Die Grizzlys Wolfsburg führen im Play-off-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen Topfavorit EHC München mit 2:1-Siegen. Heute Abend könnten sie mit einem weiteren Erfolg dem großen Coup näherkommen.
Da sein, wenn's darauf ankommt - darum geht es in den Play-offs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Und das gelingt den Grizzlys Wolfsburg im Halbfinale gegen den souveränen Hauptrundensieger und großen Titelfavoriten EHC München gerade phänomenal. Nach drei Partien der "Best of seven"- Serie steht es für den Fünften der Hauptrunde nach Siegen 2:1 - am Dienstagabend gelang ein 5:3 beim Team von der Isar.
Somit fehlen den Niedersachsen "nur" noch zwei Siege, um die große Überraschung zu schaffen und ins Endspiel gegen den Sieger des Duells ERC Ingolstadt gegen Adler Mannheim einzuziehen. Heute Abend (19 Uhr) folgt Spiel vier vor heimischem Publikum.
Gruselige Bilanz gegen München vor den Play-offs
Vor dem ersten Play-off-Duell hatte alles nach einer klaren Sache für die Süddeutschen ausgesehen. Immerhin holte München nicht nur satte 29 Punkte mehr als die Niedersachsen in den 56 Hauptrundenpartien.
Mehr noch hatte die Statistik zu den direkten Duellen der beiden Teams eine deutliche Sprache gesprochen. Wolfsburg hatte nicht nur im Halbfinale der vergangenen Saison nichts zu bestellen und schied mit drei Niederlagen in drei Spielen sang- und klanglos aus. Auch die vier Punktspiele dieser Saison gingen allesamt verloren.
"Strahli" lässt Grizzlys träumen
Mit dem ersten Play-off-Spiel (2:5 in München) waren es dann sogar acht Pleiten am Stück. Nun aber scheint es, als hätten Coach Mike Stewart und sein Team nach etlichen Versuchen endlich den EHC-Code geknackt. Die entscheidende Figur dabei: "Strahli". Dustin Strahlmeier, der Goalie des Außenseiters, ließ die Münchner reihenweise verzweifeln. Insgesamt 90 (!) Schüsse wehrte der gebürtige Gelsenkirchener bei den beiden Wolfsburger Siegen ab.
"Wir haben mit Biss und Tempo gespielt, haben unsere Chancen gut genutzt." Grizzlys-Coach Mike Stewart
"Die Jungs haben gekämpft bis zum Ende, und natürlich hat 'Strahli' super gehalten", sagte Trainer Mike Stewart nach dem 5:3. Dass ein Vorsprung gegen München aber auch schnell dahin sein kann, wissen die Niedersachsen natürlich genau. Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven hatten im Viertelfinale überraschend mit 2:0 Siegen geführt - und waren dann mit 2:4 ausgeschieden.
"Wir wissen, München ist eine sehr gute Mannschaft und wird alles geben, um zurückzukommen. Wir müssen ruhig unser System spielen, schnelle Konter fahren und dürfen nicht zu viel wollen", sagte Grizzyls-Verteidiger Björn Krupp. Der Trend spricht bei zwei Siegen in Folge plötzlich für die Niedersachsen.