THW Kiel trotzt Personalsorgen - Klarer Erfolg gegen Göppingen
Handball-Rekordmeister THW Kiel hat trotz großer Personalprobleme eine erfolgreiche Heimpremiere in der neuen Bundesliga-Saison gefeiert. Die Schleswig-Holsteiner bezwangen am Donnerstagabend FA Göppingen mit 33:24 (17:11).
Die Mannschaft von Trainer Filip Jicha zeigte sich vor heimischer Kulisse gut erholt von der 27:32-Niederlage am ersten Spieltag bei den Rhein-Neckar Löwen. Trotz der Ausfälle der Rückraumspieler Karl Wallinius, Nikola Bilyk und Elias Ellefsen á Skipagötu zeigten die "Zebras" eine ausgezeichnete Leistung im Positionsangriff. Insbesondere Neuzugang Emil Madsen präsentierte sich in Gala-Form. Der Shooter war mit neun Treffern erfolgreichster Kieler Schütze.
Neben dem Dänen ragte Keeper Andreas Wolff bei seinem Comeback in der Ostseehalle heraus. Der aus Polen zum THW zurückgekehrte Nationaltorwart parierte elf Würfe. "Es war ein verdienter Sieg. Unsere Abwehr stand einfach überragend. Die Neuzugänge haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Jetzt hat die Saison angefangen", sagte Kapitän Domagoj Duvnjak dem NDR.
THW mit ausgezeichneter Deckungsleistung
Das Jicha-Team agierte im ersten Abschnitt mit ganz wenigen Ausnahmen hochkonzentriert. Die Deckungsleistung verdiente dabei sogar das Prädikat "Extraklasse". Der Mittelblock mit Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler agierte gewohnt konzentriert. Und an ihrer Seite machten Duvnjak und Eric Johansson die Räume eng. So viel Physis hatte Göppingen nur wenig entgegenzusetzen. Die Schwaben fanden aus dem Positionsangriff heraus nur selten Lösungen gegen die hochgewachsenen Kieler.
Und wenn sich die Gäste dann doch einmal in gute Wurfpositionen hatten bringen können, baute sich Wolff vor ihnen auf. Der Torhüter hatte mit acht Paraden großen Anteil an der deutlichen Halbzeit-Führung der Norddeutschen.
Madsen von Göppingen nicht zu stoppen
Hinten hielt Wolff zwar nicht alles, aber sehr viel - und vorne warf Madsen Tor um Tor. Der Däne übernahm bei seinem ersten Pflichtspiel-Auftritt in der Ostseehalle sofort viel Verantwortung und hatte nach 30 Minuten bereits neun Treffer auf seinem Konto. Das war allerdings auch ein Verdienst seiner Nebenleute, die ihn immer wieder gut in Szene setzten. Jicha konnte fast rundum zufrieden sein mit dem Auftritt seines Teams in Durchgang eins. Früh hatten sich die "Zebras" auf fünf Tore abgesetzt (9:4/16.) und waren nur in einer kleinen Phase etwas unkonzentriert.
Doch selbst als Göppingen auf 9:11 verkürzen konnte (23.), bewahrten die Hausherren Ruhe. Mit einem 4:0-Lauf zum 15:9 verschafften sich die Schleswig-Holsteiner wieder einen komfortablen Vorsprung.
Kiel zieht nach der Pause schnell davon
Dennoch war der THW gewarnt. Zumal auf dem Statistikbogen neben den acht Paraden von Wolff auch fünf technische Fehler der Schwaben standen. Mit ein wenig mehr Konzentration im Angriff hätte der Außenseiter also ein viel besseres Pausen-Resultat erzielen können. Nach dem Seitenwechsel bekam das Team von Trainer Ben Matschke dann jedoch zunächst keinen Fuß auf die Platte.
Kiel, das weiter sehr konzentriert und mit viel Spielfreude agierte, zog schnell auf 26:17 davon (53.) und sorgte damit bereits für die Vorentscheidung. Was Trainer Jicha sichtlich besonders gefiel: Auch danach schalteten seine Schützlinge nicht in den Verwaltungsmodus, sondern gingen weiter mit derselben Energie zu Werke.