THW Kiel heute im Topspiel beim FC Barcelona ohne Weinhold
Das Verletzungspech beim deutschen Handball-Rekordmeister THW Kiel reißt nicht ab: Rückraum-Ass Steffen Weinhold hat sich am Knie verletzt und fällt mehrere Monate aus. Er wird auch heute im Champions-League-Spiel der "Zebras" beim FC Barcelona fehlen.
Wie die Schleswig-Holsteiner mitteilten, hat sich 36 Jahre alte Linkshänder im Bundesligaspiel gegen den VfL Gummersbach (31:28) einen Teilriss des hinteren Kreuzbandes im linken Knie zugezogen. Kurz vor Ende der Begegnung war es zu einem Zusammenprall von Weinhold mit dem Knie eines Gegenspielers gekommen.
Keine Operation notwendig
"Eine Operation ist nicht notwendig, Steffen wird konservativ behandelt und muss zunächst eine Schiene tragen", sagte THW-Mannschaftsarzt Dr. Frank Pries: "Bei gutem Heilungsverlauf rechnen wir mit einer Ausfallzeit von rund drei Monaten."
Bitter für die Kieler, die sich zuletzt über die Rückkehr von Hendrik Pekeler und Sander Sagosen freuen durften. Nach dem Weinhold-Ausfall dürften vor allem die Dienste von Rückraumspieler Sagosen schon heute (20.45 Uhr) im Topspiel beim Titelverteidiger FC Barcelona gefragt sein. Für den THW geht es in der Gruppe B um eine gute Ausgangsbasis für das Achtelfinale.
Auftritte im "Palau Blaugrana", der Heimstätte des elfmaligen Champions-League-Siegers, haben ihren besonderen Reiz. Und nur ganz wenigen Teams gelang dort schon einmal ein Sieg. Die "Zebras" jubelten immerhin zwei Mal in Barcelona. Allerdings ist es schon eine Weile her: im Herbst 2008 und im Herbst 2009. Gelingt nun der dritte Coup?
Kiel verpasst im Hinspiel einen Sieg nur knapp
Im Hinspiel am vergangenen Donnerstag hätte Kiel nach einer durchwachsenen ersten Hälfte fast noch einen Heimsieg gefeiert. In der Schlussphase der Partie der der Gruppe B kam der THW stark auf und führte plötzlich mit 30:28. Dann haderten viele der Zuschauer mit den Pfiffen der litauischen Unparteiischen - und "Barca" rettete ein 30:30. So war es im 30. Vergleich beider Teams das dritte Unentschieden. "Nach den ersten 30 Minuten wäre ich mit einem Unentschieden glücklich gewesen, nach den zweiten 30 Minuten bin ich ein bisschen traurig darüber", sagte THW-Coach Filip Jicha.
Am vergangenen Sonntag gegen Gummersbach hatte der Tscheche hingegen Grund zur Freude, vor allem über das Comeback von Sagosen, der sich sechs Monate nach einer Sprunggelenksfraktur zurückmeldete. "Es war ein sehr emotionaler Tag", verriet der Norweger. "Ich hatte im Training unter der Woche ein gutes Gefühl. Ich benötige aber noch Zeit, bis ich wieder der Alte bin."
Eric Johansson (Mittelhandbruch) und Sven Ehrig (Kreuzbandriss) fehlen Jicha weiterhin. Nikola Bilyk (Infekt) und Miha Zarabec (Finger-Blessur) konnten zuletzt nicht voll belastet werden. Beide stellten sich aber in den Dienst der Mannschaft und liefen auf.
THW-Coach Jicha fordert mutigen Auftritt
Gegen die Katalanen werden die Kieler jede Hilfe brauchen können. Barcelona hat bis auf das Remis der vergangenen Woche in dieser Saison alle Pflichtspiele gewonnen. "Wir haben nichts zu verlieren, wollen uns zeigen und frei aufspielen", kündigte Jicha an. Er selbst begibt sich auf eine kleine Reise in seine Vergangenheit: Zwischen 2015 und 2017, am Ende seiner Spieler-Karriere, trug er den "Barca"-Dress.