THW Kiel gewinnt das Handball-Topspiel beim SC Magdeburg
Der THW Kiel hat das Topspiel der Handball-Bundesliga für sich entschieden. Die "Zebras" gewannen am Sonnabend beim Meister SC Magdeburg mit 34:33 (19:16). Zumindest bis Sonntag grüßen die Kieler damit von der Tabellenspitze.
Die Schlussphase der Partie, in der Kiel zwischenzeitlich mit acht Toren vorne gelegen hatte, war noch einmal hochdramatisch: 39 Sekunden vor dem Ende stand es nur noch 33:32 für den THW, der nach einer Roten Karte für Patrick Wiencek zudem in Unterzahl war. Rechtshänder Nikola Bilyk traf mit links zum 34:32, vom Anwurf weg kam Magdeburg aber wieder auf einen Treffer heran. Doch zu mehr reichte es für die Gastgeber in der mitreißenden Schlussphase aber nicht mehr.
"Ein Sieg in Magdeburg ist alles andere als selbstverständlich. Ich bin enorm stolz auf die Jungs", sagte THW-Coach Filip Jicha und gab zu, geradezu "baff" über die Leistung seiner Profis zu sein. Weiter geht's für den THW mit zwei Heimspielen, die vom Papier her unterschiedlicher kaum sein können. Am Donnerstag (18.45 Uhr) kommt Champions-League-Sieger FC Barcelona an die Förde, drei Tage später (14 Uhr) empfangen die Kieler in der Bundesliga Aufsteiger VfL Gummersbach.
Kiel in Hälfte eins nahezu fehlerlos
Die Partie bot den 6.600 Zuschauern in der ausverkauften Halle von Beginn an das erwartete mitreißende Topduell. Den schnellen 0:2-Rückstand glichen die "Zebras" nicht nur nach vier Minuten wieder aus, sondern gingen dank Niclas Ekbergs 50. Saisontreffer und einem Tor von Harald Reinkind ihrerseits mit zwei Toren in Führung (5:3/9.).
Zwar konnten die Hausherren zwischendurch wieder auf Unentschieden stellen (9:9/17.), doch der THW zeigte in der ersten Spielhälfte defensiv wie offensiv - dort vor allem im Rückraum - eine starke Leistung: Ein Doppelpack von Eric Johansson und ein Treffer von Bilyk sorgten für den ersten Drei-Tore-Vorsprung der Gäste (12:9/20.). Dass dieser nicht sogar auf vier Treffer anwuchs, lag an Magdeburgs Keeper Nikola Portner, der unmittelbar vor der Pause einen Wurf von Patrick Wiencek parierte.
Vorne trifft Johansson, hinten macht Landin dicht
Doch Sekunden nach Wiederbeginn erzielte Johansson den 20. Treffer für die Kieler, die ihren Vorsprung nach 35 Minuten sogar auf fünf Tore ausbauten (23:18). Die Magdeburger fanden kein Durchkommen gegen den THW-Abwehrblock - wenn doch, stand da ja noch ein Niklas Landin im Tor, der den ein oder anderen freien Wurf des SCM hielt.
Kiel spielte gnadenlos effizient: Drei Johansson-Tore in Folge sorgten für eine 26:18-Führung (41.). War das schon die Vorentscheidung? Noch nicht, denn auch die Hausherren hatten einen 3:0-Lauf und kamen wieder etwas heran. THW-Coach Jicha schwor seine Mannschaft in einer Auszeit ("bleibt mutig") auf die Schlussphase ein. Nun hatte auch Hendrik Pekeler ein paar Einsatzminuten und versuchte mitzuhelfen, den Vorsprung zu halten. Was nicht ganz gelang - der SCM rückte näher und näher, aber es reichte am Ende im knappen Herzschlagfinale für den THW.