Kiel besiegt Hannover-Burgdorf, Flensburg verliert in Berlin
Handball-Bundesligist THW Kiel ist der 23. Meisterschaft einen weiteren Schritt nähergekommen. Die "Zebras" siegten am Sonntag mit 33:23 (19:14) gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Dagegen hat die SG Flensburg-Handewitt nach dem 33:37 (17:20) bei den Füchsen Berlin nur noch theoretische Chancen auf den Titelgewinn.
Sechs Punkte beträgt für die SG nun der Rückstand auf den THW - das dürfte bei noch jeweils sechs auszutragenden Partien zu viel sein für die Flensburger. Kiel führt mit jetzt 47:9 Punkten die Tabelle vor SC Magdeburg (47:11), Berlin (45:11) sowie der SG (41:15) an. "Wir haben jetzt alles in eigener Hand, eine bessere Situation kannst zu diesem Zeitpunkt in der Saison nicht haben", sagte Kiels Rune Dahmke dem NDR.
"Wir stehen vorne. Da, wo wir meiner Meinung nach hingehören." Rune Dahmke
Für das Team von THW-Trainer Filip Jicha geht es am Mittwoch (20.45 Uhr) schon weiter - dann findet in der heimischen Arena das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain statt. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass die nicht so viel Bock haben, gegen uns zu spielen", scherzte Dahmke.
THW Kiel siegt souverän gegen die "Recken"
Gegen die "Recken" waren spätestens nach zehn Minuten alle im Team des THW Kiel gewarnt - die TSV Hannover-Burgdorf führte dank eines Treffers von Marius Steinhauser mit 7:5. Es war wie ein Weckruf für den Top-Favoriten auf den Gewinn der Meisterschaft. Aus einem 12:13 (21.) machten die "Zebras", bei denen jetzt Top-Torhüter Niklas Landin für Tomas Mrkva in die Partie kam, in sieben Minuten ein 19:14 (28.). Zur Pause waren es dann sogar sechs Tore Vorsprung - die Basis für den Gewinn der beiden Punkte war gelegt.
Und weil die Schleswig-Holsteiner nach Wiederbeginn konzentriert blieben, geriet der Gewinn der beiden Punkte auch nicht mehr in Gefahr. Rune Dahmke sorgte in der 45. Minute für eine Sieben-Tore-Führung (26:19). Die "Recken" scheiterten wiederholt an Landin, spannend wurde es nicht mehr. Erfolgreichste THW-Profis waren Niclas Ekberg und Sander Sagosen mit jeweils sieben Treffern, für die Niedersachsen trafen Steinhauser und Hannes Feise (sechs) am besten. Sorgen machte den Verantwortlichen der "Zebras" nur die Fingerverletzung des Schweden Eric Johansson, durch die der Rückraumspieler vom Feld musste.
SG lässt Füchse zu weit davonziehen
Bei den Flensburgern ging nach gutem Beginn in Berlin und 9:6-Führung (15.) plötzlich nicht mehr viel. Die Berliner traten nach einer Auszeit von Coach Jaron Siewert wesentlich entschlossener und kompromissloser auf, spielten jetzt schnell und kombinierten sicher. Durch einen 4:0-Lauf machten sie aus einem 9:11 (18.) eine 13:11-Führung (22.). Zur Pause lag das Team von SG-Trainer Mark Bult mit 17:20 hinten.
Als der Rückstand nach 45 Minuten acht Tore betrug (23:31), sprach schon vieles dafür, dass für die SG an dem Tag nichts zu holen sein würde. Zwar kamen die Schleswig-Holsteiner noch auf 32:35 (58.) heran, doch zu einem Punktgewinn reichte es nicht mehr. Erfolgreichster SG-Spieler war Mensah Larsen mit neun Toren.
Durch die Niederlage im "Fuchsbau" ist für Flensburg nun auch die Qualifikation für die Champions League - dafür ist die Vizemeisterschaft nötig - nur noch schwer möglich. "Die Aussichten sind jetzt ganz gering, aber als Sportler klammert man sich bis zum letzten Moment an die Hoffnung", sagte SG-Kapitän Johannes Golla.