Tobias Schimmelbauer (Hamburg), Harald Reinkind (Kiel), Niklas Weller (Hamburg), © Imago /Dreisicht

Sieg beim HSV Hamburg - THW Kiel macht großen Schritt Richtung Titel

Stand: 27.05.2023 22:08 Uhr

Der THW Kiel ist dem Gewinn der 23. deutschen Handball-Meisterschaft einen großen Schritt nähergekommen. Die "Zebras" gewannen am Samstagabend ihr Nachholspiel beim Tabellensechsten HSV Hamburg mit 34:30 (20:16).

von Christian Görtzen

Drei Spieltage vor dem Ende der Saison spricht alles für den deutschen Rekordmeister THW Kiel. Mit jetzt 53:9 Punkten hat die Mannschaft von THW-Trainer Filip Jicha nicht nur zwei Zähler Vorsprung auf den ärgsten Verfolger, Titelverteidiger SC Magdeburg (51:11), auch bei der Tordifferenz haben die "Zebras" einen deutlichen Vorteil. Zudem sind die restlichen Aufgaben für Kiel - beim Bergischen HC, zu Hause gegen Wetzlar und schließlich in Göppingen - auch sehr gut machbar. Der Tabellendritte Füchse Berlin (49:13) hat nur noch theoretische Chancen auf den Titel.

HSV-Torhüter ohne Paraden - THW zieht davon

Die Hamburger starteten couragiert in die Partie und kamen vor allem über ihre rechte Rückraumseite zu Toren. Nach neun Minuten führten sie mit 5:4. Dann aber agierte Tobias Schimmelbauer in der Defensive viel zu unüberlegt. Er griff Kiels Spielmacher Domagoj Duvnjak ungestüm an und traf den kroatischen Nationalspieler aus der Bewegung heraus mit der Hand im Gesicht. Die logische Folge: Rote Karte für den Linksaußen (10.). Die personelle Schwächung war nicht das einzige Problem der Gastgeber. Kiel hatte auf der Torhüterposition durch Niklas Landin, obwohl dieser gar nicht glänzte, einen spürbaren Vorteil.

HSV-Schlussmann Jens Vortmann, der nach der Knieoperation von Johannes Bitter bis Saisonende die Nummer eins ist, bekam einfach keine Hand an den Ball. Nach null Paraden kam Nachwuchskeeper Alexander Pinski in die Partie (21.), in der Kiel allmählich seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Mit 17:14 führte der THW nach 26 Minuten. Zur Pause hieß es dann 20:16 für die "Zebras" - und dies war angesichts dessen, dass beim HSV weiterhin keine Torwartparade in der Statistik stand, sogar noch überraschend niedrig. Hamburg hielt durch eine gute Offensivleistung die Partie offen.

Mrkva wird zum Rückhalt der Kieler

Zwar gab es nach Wiederbeginn beim HSV die ersten Paraden eines Torhüters, und zwar durch Vortmann, doch auf der anderen Seite avancierte Tomas Mrkva zum Rückhalt der Kieler. Der HSV gab aber nicht auf und kam von 19:26 (41.) noch einmal auf 29:32 (58.) heran. Doch letztlich sicherte sich der THW routineirt die beiden Punkte. Vor 12.000 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena war Nikola Bilyk mit neun Treffern bester Werfer für Kiel. Für die Gastgeber war Frederik Bo Andersen siebenmal erfolgreich.

Der HSV hatte vor dem Spiel mitgeteilt, dass der Vertrag mit dem derzeit verletzten Rückraum-Linkshänder Jacob Lassen (Schlüsselbeinbruch) vorzeitig um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2026 verlängert wurde.

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Ein Handball liegt im Tornetz. © picture-alliance Foto: Frank Hoermann / Sven Simon

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 27.05.2023 | 23:03 Uhr

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