SG Flensburg-Handewitt schickt Bergischen HC in die 2. Liga
Zum Saisonabschluss der Handball-Bundesliga (HBL) hat die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag mit 40:30 (16:14) beim Bergischen HC gesiegt und damit den sportlichen Abstieg des Gegners besiegelt. Die TSV Hannover-Burgdorf gewann mit 27:23 (11:13) gegen Erlangen. Der THW Kiel spielte 23:23 (11:16) bei der MT Melsungen, und der HSV Hamburg verlor bei Balingen-Weilstetten 30:37 (13:19).
Beim Spiel der Flensburger in Düsseldorf hatten Fans des gastgebenden Bergischen HC deutlich sichtbar ein Banner angebracht. Auf dem geschrieben stand: "Art. 1 GG Hamburgs Lizenz ist unantastbar - schämt euch!" Es nahm Bezug auf die Turbulenzen rund um die Lizenzerteilung für den HSV Hamburg für die kommende Saison.
Nachdem die Handball-Bundesliga (HBL) den Hanseaten zunächst aufgrund einer erheblichen Liquiditätslücke die Lizenz verweigert hatte, erteilte das unabhängige Schiedsgericht der HBL am vergangenen Donnerstag dem HSV vorläufig eben jene für die kommende Saison, allerdings unter einer Bedingung: Der Verein müsse bis zum 5. Juni eine "zusätzliche Sicherheitsleistung zur Abdeckung des Risikos zukünftig möglicherweise entstehender finanzieller Risiken" erbringen, um die Spielberechtigung endgültig zu erhalten". Der BHC hat nun eine eigene Schiedsklage gegen die HBL eingereicht und will über etwaige zusätzliche, zivilrechtliche Schritte beraten.
SG zur Pause vorne, Hannover-Burgdorf im Hintertreffen
Zur Pause des letzten Saisonspiels sah es auch danach aus, als würde der BHC diesen Weg beschreiten müssen, um womöglich doch in der Bundesliga bleiben zu können. Sportlich sah es nach 30 Minuten nicht allzu gut aus. European-League-Gewinner Flensburg-Handewitt ging mit einem 16:14 in die Pause. Zu diesem Vorsprung trug Torhüter Kevin Möller stark bei - der Däne parierte in Durchgang eins gleich vier Siebenmeter.
Ernüchternd für den BHC war zudem, dass Konkurrent HC Erlangen zur Pause bei der TSV Hannover-Burgdorf mit 13:11 führte. Vor dem letzten Spieltag sah es für die Bergischen so aus, dass sie zwei Punkte und fünf Tore auf den HCE wettzumachen hatten, um die Klasse sportlich zu halten. Nun war die Aufgabe noch etwas größer geworden.
Flensburg-Handewitt nach Wiederbeginn souverän
Als Flensburg durch Spielmacher Jim Gottfridsson auf 21:16 (37.) davonzog, waren die Hoffnungen des BHC nur noch gering. Und der BHC hatte in der Folgezeit auch nicht mehr die Mittel um konzentrierte Gäste noch ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Flensburg-Handewitt siegte letztlich deutlich mit 40:30, überragender SG-Profi war Teitur Einarsson (neun Würfe, neun Treffer). Mit diesem Resultat war der Abstieg der Bergischen besiegelt.
Wegen technischer Probleme bei der Zeitnahme war die Partie in Hannover in Verzug geraten. Die Erlanger wussten also schon vor dem Spielende, dass es für sie reichen würde. Letztlich setzten sich die Niedersachsen mit 27:23 durch.
HSV Hamburg enttäuscht beim Schlusslicht
Der HSV Hamburg bot im Gastspiel beim längst schon als Absteiger feststehenden HBW Balingen-Weilstetten eine enttäuschende Vorstellung. Zur Pause waren die Norddeutschen mit 13:19 hinten. Und auch nach Wiederbeginn ging kein echter Ruck durch das Team von HSVH-Trainer Torsten Jansen. Am Ende unterlag Hamburg deutlich mit 30:37. Erfolgreichster Gästespieler waren Niklas Weller und Dani Baijens mit jeweils sechs Toren.
Für den HSVH geht es nach dem sportlichen Abschluss der Saison nun um alles. Hamburg muss eine "zusätzliche Sicherheitsleistung zur Abdeckung des Risikos zukünftig möglicherweise entstehender finanzieller Risiken" erbringen, um die Spielberechtigung endgültig zu erhalten, teilte die Handball-Bundesliga (HBL) am Donnerstag mit. Die nicht genannte Summe müsse bis zum kommenden Mittwoch auf dem Konto der HBL eingehen, hieß es weiter.
THW Kiel erkämpft sich Remis bei der MT Melsungen
Für den deutschen Handball-Rekordmeister THW Kiel ging es im letzten Saisonspiel der Bundesliga bei der MT Melsungen vor allem darum, dass sich kein Spieler mehr verletzt. Schließlich steht für die "Zebras" das Highlight noch an. Am kommenden Sonnabend trifft das Team von THW-Trainer Filip Jicha im Final Four der Champions League in Köln im Halbfinale auf Rekordchampion FC Barcelona.
In der Bundesliga-Partie bei den Nordhessen lagen die Schleswig-Holsteiner zur Pause mit 11:16 zurück. Dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang kamen die Kieler noch zu einem Remis. Erfolgreichste THW-Profis waren Nikola Bilyk und Elias Ellefsen a Skipagötu mit jeweils fünf Treffern.