Olympia in Sicht: Deutsche Handballer treffen heute auf Kroatien

Stand: 16.03.2024 12:24 Uhr

Nach dem Auftaktsieg gegen Algerien wartet beim Olympia-Qualifikationsturnier in Hannover auf die deutschen Handballer heute mit Kroatien der härteste Gegner. Mit einem Sieg wäre das Paris-Ticket so gut wie sicher.

Im wohl entscheidenden Duell trifft die deutsche Mannschaft auf einen gegnerischen Trainer, der das DHB-Team bestens kennt - Dagur Sigurdsson. Die Aussicht auf das bevorstehende Wiedersehen mit dem Isländer, der Deutschland 2016 zum EM-Sieg führte, hat bei Deutschlands Handballern ganz unterschiedliche Erwartungen ausgelöst.

Weitere Informationen
Deutschlands Julian Köster (l.) und Christoph Steinert versuchen Kroatiens Zvonimir Srna beim Wurf zu stören. © Witters/FrankPeters

Handball-Olympia-Qualifikation: Deutschland - Kroatien jetzt live

Deutschland will das Olympia-Ticket buchen. Die Partie gegen Kroatien in Hannover im Liveticker bei sportschau.de extern

"Ich glaube nicht, dass Dagur das Spiel der Kroaten in vier Tagen auf den Kopf stellen kann", sagte Bundestrainer Alfred Gislason. Linksaußen Rune Dahmke vom THW Kiel dagegen ahnte: "Er ist dafür bekannt, sich ein paar unorthodoxe Sachen auszudenken. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er die auch für uns parat haben wird. Es wird spannend."

Olympia-Ticket zum greifen nah

Sicher ist: Die Partie in Hannover (14.30 Uhr) nimmt für Deutschland wie Kroatien eine immens wichtige Rolle auf dem Weg zu den Olympischen Spielen ein. Ein Sieg - und das Ticket für Paris wäre ganz nah. Schließlich reicht Platz zwei in der Vierergruppe, um die Teilnahme an den Sommerspielen in Frankreich perfekt zu machen.

Weitere Informationen
Renars Uscins (r.) im Länderspiel gegen Algerien © picture alliance/dpa Foto: Swen Pförtner

Olympia rückt näher: Handballer mit Auftaktsieg gegen Algerien

Den Auftakt der Olympia-Qualifikation hatten sich alle leichter vorgestellt. Für die DHB-Auswahl reichte es gegen Algerien letztlich dennoch zu einem klaren Sieg. mehr

Das gilt für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) nach dem Sieg gegen Algerien. Noch mehr sogar für die erst seit wenigen Tagen von Sigurdsson betreuten Kroaten, die durch den Erfolg gegen Österreich (35:29) wohl bereits einen Matchball beim Vierer-Qualifikationsturnier besitzen.

Sigurdsson führte DHB-Team zum EM-Titel

"Er hat einfach den Sport verstanden, und er kann das sehr, sehr gut vermitteln. Ich bin mir sicher, dass er auch um die Qualität der kroatischen Nationalmannschaft weiß. Ich glaube, die verstehen alle relativ schnell, was der von ihnen möchte", vermutete Dahmke. Der Linksaußen ist im aktuellen DHB-Kader neben Andreas Wolff und Jannik Kohlbacher einer von drei Spielern, die mit Sigurdsson 2016 völlig überraschend den EM-Thron erklommen hatten.

Nun also das Wiedersehen, das auch die Wiederauflage eines isländisches Trainer-Duells ist. Gislason spielte die Bedeutung des "Sigurdssons-Faktors" aber betont lässig herunter, auf Psychospielchen will sich er 64-Jährige nicht einlassen. Das Duell gegen seinen Landsmann sei für ihn "nichts besonderes", schließlich seien beide schon zu Zeiten als Vereinstrainer - Gislason beim THW Kiel, Sigurdsson bei den Füchsen Berlin - oft aufeinander getroffen.

Kroatien besiegt Österreich

Der Routinier verfolgte wie ein Großteil der deutschen Mannschaft die erste Halbzeit auf der Tribüne, als die Kroaten bei Sigurdssons Trainerdebüt mit etwas Anlaufschwierigkeiten Österreich bezwangen. Für Sigurdsson war es eine "brutale" Erfahrung: "Das habe ich noch nie erlebt, drei oder vier Tage zu trainieren und dann so ein Spiel zu machen, wo es um alles geht", berichtete er. Nach einem "nervösen Beginn" habe sein Team nach der Pause "einfach losgelassen".

Leistungssteigerung des DHB-Teams nötig

Klar ist: Deutschland braucht eine Leistungssteigerung. Das 41:29 gegen Algerien war am Ende zwar souverän, offenbarte aber auch große Schwachstellen. Mangelnde Effektivität beim Torabschluss, Unsicherheiten im Aufbauspiel und Abstimmungsprobleme in den hinteren Reihen prägten phasenweise das deutsche Spiel.

"Die Stimmung könnte deutlich besser werden. Das brauchen wir dringend. Eine Viertelstunde vor Schluss dachte ich, alle sind mit Bratwurst an der Seite."  Bundestrainer Alfred Gislason

Mehr fordert Gislason nicht nur von einigen Spielern, sondern auch von den Zuschauern in der Hannoveraner Handballhalle. Angesprochen auf die Atmosphäre im Spiel gegen Algerien, sagte der 64-Jährige: "Die Stimmung könnte deutlich besser werden. Das brauchen wir dringend. Eine Viertelstunde vor Schluss dachte ich, alle sind mit Bratwurst an der Seite." 

Am Sonntag wartet Österreich

Zum Abschluss des Qualifikationsturniers wartet am Sonntag Österreich. Auch mit dem Nachbarland hat Deutschland noch eine Rechnung offen. Bei der EM hatte der Außenseiter dem DHB-Team ein Remis abgetrotzt.

 

Weitere Informationen
Lukas Mertens (l.) und Juri Knorr gegen Nordmazedonien © Witters

Die Olympia-Qualifikation der Handballer in Hannover im Überblick

Deutschlands Handballer sicherten sich das Ticket für Paris. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Turnier in Hannover. mehr

ARD-Handball-Experte Dominik Klein © IMAGO / Lobeca

Handball-Experte Klein: Deutschland und Kroatien lösen Olympia-Ticket

Wie stehen die Chancen des DHB-Teams und wie sind die Gegner Algerien, Kroatien und Österreich einzuschätzen? ARD-Handball-Experte Dominik Klein gibt Antworten. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 15.03.2024 | 23:03 Uhr

Mehr Sport-Meldungen

Brooklyn Ezeh (l.) von Hannover 96 im Duell mit  Ibrahim Maza von Hertha BSC © IMAGO / Beautiful Sports

Jetzt live: Hannover 96 empfängt Hertha BSC

Die Zweitliga-Partie hier in der Audiovollreportage und im Ticker. Ab 17.30 Uhr: Wolfsburg - Dortmund. Außerdem: Verl - Osnabrück und Hansa - 96 II. mehr