Handball: THW Kiel auf Meisterkurs - Sieg bei den RN Löwen
Der THW Kiel befindet sich in der Handball-Bundesliga weiter auf Meisterkurs. Beim Pokalsieger RN Löwen gewannen die "Zebras" am Mittwochabend mit 31:27 (15:11). Siege feierten auch der HSV Hamburg und die TSV Hannover-Burgdorf.
Während die Partien der Hamburger (35:31 bei GWD Minden) und der "Recken" (28:27 gegen Gummersbach) sportlich keinerlei Relevanz mehr hatten, setzte der THW im Meisterschaftsrennen ein Ausrufezeichen. Mit den RN Löwen räumten sie vor Beginn ihrer englischen Wochen (mit den beiden Champions-League-Duellen gegen Paris) den vermeintlich größten Stolperstein ihres Restprogramms aus dem Weg.
Kiels Patrick Wiencek warnte vor voreiligen Schlüssen: "Wir schauen von Spiel zu Spiel. Und wenn man sich die Bundesliga anschaut, kann man überall verlieren." In der Tat: So patzten die Füchse Berlin überraschend beim TVB Stuttgart - dort gastieren die Kieler am 13. Mai. In der Tabelle hat der THW als Spitzenreiter neun Minuspunkte, dahinter folgen Titelverteidiger SC Magdeburg (siegte souverän in Erlangen) und Berlin mit jeweils elf. Die SG Flensburg-Handewitt liegt auf Rang vier mit 13 Minuspunkten.
THW nur mit kurzer Schwächephase
Vor und zu Beginn der Partie in Mannheim stand Kiels Torwart Niklas Landin im Mittelpunkt: Zunächst gab es ein Trikot und einen Präsentkorb für den im Sommer die Bundesliga verlassenden Dänen, der von 2012 bis 2015 bei den RN Löwen gespielt hatte. Nach Spielbeginn "bedankte" sich Landin dann auf seine Art: Den ersten Wurf von Juri Knorr wehrte er ebenso ab wie einen Siebenmeter von Uwe Gensheimer. Weil der Keeper anschließend noch drei weitere Würfe entschärfte, führten die "Zebras" nach acht Minuten mit 3:1.
Danach fanden die Gastgeber aber besser ins Spiel, auch weil Kiel offensiv einiges verwarf. Die Partie war nun ausgeglichen, die Führung wechselte mehrfach hin und her, ehe der THW wieder aufdrehte. Dank einer bärenstarken Abwehr und eines 4:0-Laufs zogen die Gäste auf fünf Treffer davon (26./13:8).
"Zebras" wehren Löwen-Aufholjagd ab
Doch die Löwen kamen in der mit 13.200 ausverkauften Halle wie verwandelt aus der Kabine und unter anderem durch drei Treffer von Lukas Nilsson bis auf ein Tor heran (39./17:18). Aber der THW blieb ruhig und nutzte die Fehler der Gastgeber gnadenlos - nach 44 Minuten war der Pausenabstand von vier Toren wieder hergestellt (23:19). Auch in Unterzahl während der ersten Zwei-Minuten-Strafe traf der Rekordmeister: Es hätten sogar zwei Tore sein können, doch Sander Sagosen scheiterte frei vor Löwen-Keeper David Späth (49./26:21).
Der Pokalsieger stemmte sich in der Schlussphase noch einmal gegen die drohende Niederlage, vier Minuten vor dem Ende lag Kiel nur noch 28:25 vorne. Aber Ex-Löwe Hendrik Pekeler machte mit seinem Treffer zum 30:26 (58.) den Deckel auf die Partie.
"Recken" geben Sieg beinahe noch aus der Hand
Die "Recken" hatten nur in der Anfangsphase Mühe mit ihrem Gegner. Ein 4:0-Lauf brachte die Gastgeber jedoch Mitte der ersten Hälfte in die Erfolgsspur (22./11:5). Den Vorsprung gaben die Niedersachsen im zweiten Durchgang nicht mehr aus der Hand. Spätestens als Uladzislau Kulesh zum 27:20 (52.) traf, war der Sieg unter Dach und Fach - auch, wenn es am Ende nach einem 1:7-Lauf noch einmal knapp wurde.
HSV Hamburg macht es unnötig spannend
Hamburg legte beim GWD Minden wurfgewaltig los, nach nicht einmal sieben Minuten schlug bereits eine 7:2-Führung zu Buche. Dabei glänzte HSVH-Schlussmann Jens Vortmann als Vertreter des am Knie operierten Johannes Bitter nicht nur mit starken Paraden, sondern er zeichnete sich auch als zweifacher Torschütze aus.
Doch danach agierten die Norddeutschen zu sorglos, Mindens Keeper Malte Semisch glänzte zudem mit einigen Paraden. Bis zur Pause war der HSVH-Vorsprung auf lediglich zwei Treffer zusammengeschmolzen.
Auch in der zweiten Hälfte machten es die Gäste unnötig spannend. Eine zwischenzeitliche Fünf-Tore-Führung (50./29:24) gab keine Sicherheit, GWD kam noch einmal heran. Letztlich reichte es aber zum knappen Sieg.